Saaldorf.
Ein Hubschrauber der Bundeswehr soll dabei helfen, den Großbrand am Bleiloch-Stausee endgültig zu löschen. Der Helikopter kann etwa 5000 Liter Wasser fassen und wird am Donnerstag erwartet, sagte der Kreisbrandinspektor des Saale-Orla-Kreises, Uwe Tiersch, am Mittwoch. Das Feuer am Heinrichstein bei Saaldorf (Saale-Orla-Kreis) hat ein rund 15 Hektar großes Waldstück erfasst.
Großbrand in Thüringen flammt immer wieder auf – Hubschrauber der Bundeswehr im Einsatz
„Es wird weiter gelöscht“, erklärt Landrat Thomas Fügmann, nachdem er am heutigen Nachmittag erneut am Einsatzort, dem Waldbrand am Heinrichstein war. „Die Lage ist unter Kontrolle, aber es gibt immer noch Glutnester“, teilte der Landrat mit. Auch Höhenretter seien weiter im Einsatz, um das Feuer an den steilen Felswänden zu bekämpfen.
Das Feuer am Bleiloch-Stausee an der Saale war erstmals am Ostersonntag ausgebrochen. Am Montag galt der Brand als gelöscht, wurde dann aber durch Wind wieder entfacht. Fügmann dankt allen Einsatzkräften, die vor Ort am Heinrichstein seit nunmehr über drei Tagen im Einsatz sind und ihren – größtenteils ehrenamtlichen – Dienst tun. „Es ist großartig, was hier geleistet wird.“
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Katastrophenfall im Saale-Orla-Kreis ausgerufen
Für das Gebiet wurde am Dienstag der Katastrophenfall ausgerufen. Menschen waren laut Landratsamt nicht in Gefahr. Ein Katastrophenfall werde aber auch ausgerufen, wenn Sachwerte bedroht seien oder eine zentrale Koordinierung der Einsatzkräfte von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk und anderen Hilfsorganisationen erforderlich sei, teilte die Kreisverwaltung mit.
Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen der Häuser geschlossen zu halten. Über dem bei Wassersportlern und Camping-Freunden beliebten Stausee stand am Dienstag eine weithin sichtbare Rauchwolke.
Wind facht Feuer bei Saaldorf erneut an
Das Feuer sei in zwei Bereichen am Mittwoch wieder aufgeflammt, teilte das Landratsamt des Saale-Orla-Kreises mit. Zeitweise waren mehr als 200 Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beschäftigt. Am Mittwoch waren noch 120 Brandbekämpfer im Einsatz. Die Feuerwehrleute kämpften teilweise bis zur Erschöpfung gegen die Flammen.
Laut Kreisverwaltung ist der Zugang zum betroffenen Gelände für die Brandbekämpfer äußerst schwierig. An den steilen Hängen wurden unter anderem Höhenretter eingesetzt, um Glutnester zu finden und zu löschen. „Die Höhenretter sollen Totholz absägen und in Richtung Saale hinunterwerfen“, sagte Tiersch. Die Einsatzkräfte seien mit Seilen an den Hängen gesichert und könnten mit ihrer Ausrüstung auch mögliche Glutnester löschen.
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Bereits in den vergangenen Tagen versuchten Hubschrauber der Bundespolizei und der bayerischen Polizei den Brand zu löschen. Außerdem wurde mit Wasser des nahe liegenden Bleiloch-Stausees gelöscht.
War es Brandstiftung?
Auch die Kriminalpolizei beschäftigt der Brand, sie ermittelt in alle Richtungen. Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden, sagte eine Sprecherin der Landespolizeidirektion Saalfeld am Dienstag. Nach Polizeiangaben hatten Zeugen kurz vor Ausbruch des Feuers ein knallartiges Geräusch gehört.
Das Feuer an dem aufgestauten See der Saale war erstmals am Ostersonntag auf 2000 Quadratmeter Fläche ausgebrochen und am Montagnachmittag zunächst gelöscht gewesen. Wind fachte den Brand am Dienstag wieder an. Landesweit herrschte in Thüringen am Dienstag die mittlere Waldbrandwarnstufe 3. (dpa)