- 190 Thüringer haben sich über die Polizei beschwert
- Laut Vertrauensstelle meistens unberechtigt
- Es geht aber nicht nur ums Verhalten der Polizisten
Erfurt.
Rund ein Jahr nach Gründung der Polizei-Vertrauensstelle sind dort auch 190 Beschwerden gegen Thüringer Polizisten eingegangen. „Viele wenden sich an uns, wenn sie beispielsweise unsicher sind, ob sie eine Anzeige erstatten sollen oder nicht“, sagte die Leiterin der Stelle, Meike Herz, der Deutschen Presse-Agentur.
Thüringen: 190 Beschwerden gegen Polizei
Zwischen Anfang Dezember 2017 und Ende November diesen Jahres stellten Bürger 351 Anfragen bei der Vertrauensstelle. In 190 Fällen ging es um Beschwerden gegen Maßnahmen oder das Verhalten von Polizisten.
„In 73 Fällen erscheint der Beschwerdeweg ganz oder zum Teil berechtigt„, hieß es in einer Mitteilung der Stelle. Nach aktuellem Prüfstand geht Herz davon aus, dass die Beschwerden in 117 Fällen unberechtigt sein dürften.
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Es geht viel um Vertrauen
Als Beispiele für Beratungsfälle nannte Herz tätliche Übergriffe in einer Beziehung oder Stalking während einer Trennungsphase. „Manche Frauen fragen sich, ob sie von der Polizei ernst genommen werden und ob man ihnen Glauben schenken wird“, sagte Herz. In diesen Fällen gehe es vor allem um Vertrauensbildung.
Petra Kubis von der Opferberatung Weißer Ring sagte, dass die Arbeit der Vertrauensstelle vor allem wichtig sei, wenn „der erste Kontakt zur Polizei vielleicht nicht sehr erbaulich war“. Der Weiße Ring würde in solchen Fällen in Zukunft mit der Vertrauensstelle zusammenarbeiten, sagte Kubis. (dpa)