- Gewerkschaft Deutscher Lokführer ruft zum Streik in Thüringen auf
- Erfurter Bahn und Süd Thüringen Bahn betroffen
- Keine Einigung bei Tarifverhandlungen
Ein Streik bei der privat betriebenen Erfurter Bahn und der ebenfalls privaten Süd-Thüringen-Bahn hat am Mittwochmorgen zu Einschränkungen im morgendlichen Bahnverkehr geführt. Nach Angaben der Erfurter Bahn fielen 21 von insgesamt 94 Zügen aus, was einer Ausfallquote von 22 Prozent entsprochen habe. Gestreikt hätten 20 Lokführer und vier Zugbegleiter. Bei der Süd-Thüringen-Bahn legten nach den Angaben 17 Lokführer und drei Zugbegleiter die Arbeit nieder, wodurch 28 von 65 Zügen betroffen gewesen seien.
Umfrage: Weil die Lokführer streiken, müssen die Pendler leiden.
Lokführer in Thüringen streiken
Zu dem Streik aufgerufen hatte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), um höhere Löhne für die beschäftigten zu erreichen. Laut Gewerkschaft liegt das Tarifniveau der rund 360 Beschäftigten des Zugpersonals beider Betriebe weit unter dem des von der GDL vereinbarten Bundes-Rahmentarifvertrags für das Zugpersonal. Dieser gelte in fast allen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland.
Bezahlung deutlich unter Tarif
Bei der Erfurter und der Süd-Thüringen-Bahn erhalten nach ihren Angaben Lokomotivführer bis zu 25 Prozent weniger, Disponenten bis zu 40 Prozent weniger. Bei den beiden bestreikten Unternehmen gelte ein mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft ausgehandelter Tarifvertrag, der schlechtere Konditionen beinhalte.
- Etwa jeder Zehnte im Streik
Zum Arbeitskampf aufgefordert waren dabei zwischen 3.20 und 8 Uhr die Lokomotivführer, Zugbegleiter, Teamleiter und Disponenten der beiden Unternehmen. Laut Erfurter Bahn gehören von den 337 Mitarbeitern des Unternehmens 245 zu den von der GDL zum Streik aufgerufenen Berufsgruppen, bei der Süd-Thüringen-Bahn seien es 141 von 168. Somit hätten sich 10 beziehungsweise 14 Prozent der potenziellen Streikteilnehmer tatsächlich an dem Ausstand beteiligt.