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Gutachter: Altenfelder Kinder-Mörder fehlt Mitgefühl

Gutachter: Altenfelder Kinder-Mörder fehlt Mitgefühl

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Blumen als Zeichen der Trauer und ein Stofftier liegen am 16.06.2017 auf der Eingangstreppe zu einem Wohnhaus im südthüringischen Altenfeld (Ilmkreis). Foto: Stefan Thomas/dpa
  • Altfelder Mörder fehle es an Mitgefühl
  • Gutachter sieht keine Gründe für Psychiatrie

Im Prozess gegen einen 28-jährigen Vater wegen Mordes an zwei seiner Kinder hat ein Gutachter dem Angeklagten einen deutlichen Mangel an Mitgefühl bescheinigt.

Archivaufnahmen: Grausiges Familiendrama in Altenfeld

Keine Gründe für Psychiatrie

„Er zeigt kaum ein Zeichen von Empathie, also gefühlsmäßigen Mitschwingungen für andere“, sagte der Gutachter am Donnerstag vor dem Landgericht Erfurt. Ohne emotionale Regung habe ihn der Angeklagte in einem Gespräch beispielsweise bei der Stichzahl, mit denen er seine Kinder getötet habe, nach oben korrigiert. Voraussetzungen für eine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik habe er in seinen Gesprächen mit dem 28-Jährigen aber nicht gefunden, sagte der Gutachter.

Mann hat Doppelmord gestanden

Der Vater hat bereits gestanden, seine beiden damals elf Monate und vier Jahre alten Söhne am 15. Juni 2017 in Altenfeld mit einem Küchenmesser getötet zu haben. Auch auf seinen dreijährigen Sohn soll er eingestochen haben – dieser überlebte schwer verletzt. Zwei Tage zuvor soll der Mann seine Frau krankenhausreif geprügelt haben. Die Kinder waren danach allein bei ihm geblieben.