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Kindervergewaltiger gesteht: Mädchen in Thüringen missbraucht

Kindervergewaltiger gesteht: Mädchen in Thüringen missbraucht

Justizzentrum Gera
Foto: dpa
  • Prozess in Gera: Angeklagter gesteht Missbrauch kleiner Mädchen
  • Tausende kinderpornografische Fotos bei 29-Jährigen entdeckt
  • Täter hat Mädchen in Meuselwitz missbraucht

In einem Prozess wegen Kindesmissbrauchs hat der Angeklagte vor dem Landgericht Gera ein Geständnis abgelegt. Der 29-Jährige erklärte am Mittwoch über seinen Anwalt, dass er zwei teilweise nackte Mädchen im Alter ab vier Jahren über Jahre fotografiert und körperlich missbraucht habe. Zuvor hatten sich Gericht, Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung darauf verständigt, dass bei einem Geständnis der Strafrahmen zwischen dreieinhalb und viereinhalb Jahren Haft liegen werde.

Er habe Mädchen in Berlin und Meuselwitz missbraucht

Laut Anklage soll der 29-Jährige die Mädchen zwischen 2012 und 2017 in Berlin und Meuselwitz (Landkreis Altenburger Land) in rund 40 Fällen missbraucht, dabei fotografiert, per Video aufgenommen und das Material auch anderen angeboten haben. Für einen Teil der Fälle wurde das Verfahren eingestellt, weil sich genaue Daten nicht mehr feststellen ließen. Die betroffenen Kinder müssen nicht vor Gericht aussagen.

12.520 Bild- und 730 Videodateien gefunden

Ein Polizist sagte als Zeuge, bei dem Beschuldigten seien in großem Umfang Computer, Laptops, Festplatten und andere Datenträger sichergestellt worden. Darauf entdeckten die Ermittler 12.520 Bild- und 730 Videodateien, die zum Teil kinder- und jugendpornografisches Material enthielten. Andere Bilder zeigten Kinder in verschiedenen Posen in Badebekleidung. Die Auswertung der Computer habe ergeben, dass der Angeklagte Dateien über sogenannte Filesharing-Programme verbreitete.

Vater hat Bilder bei Polizei entdeckt

Die Eltern eines Opfers schilderten, wie sie sich mit dem heute 29-Jährigen angefreundet hatten. Zunächst sei nichts auffällig gewesen, dann aber habe sich das Kind seiner Großmutter offenbart. Der Vater des Kindes berichtete, wie er bei der Polizei seine kleine Tochter auf Bildern erkannt habe.

Kein Termin für das jetzt neun Jahre alte Mädchen

Nach den Taten, die bis Mitte Mai 2017 angedauert haben sollen, sei das Kind immer verschlossener geworden, sagte die Mutter aus. Richtig aufgearbeitet habe ihre Tochter das Geschehen noch nicht können: Bislang sei es nicht möglich gewesen, für das jetzt neun Jahre alte Mädchen einen Termin bei einer Kinderpsychologin zu bekommen.