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Granate als Deko-Objekt: Mehrere Häuser evakuiert

Granate als Deko-Objekt: Mehrere Häuser evakuiert

Granate in Eisenberg
In Eisenberg hat eine Deko-Granate zu Evakuierungen geführt. Foto: Polizei
  • Granatenfund in Eisenberg
  • Polizei und Sprengstoffexperten im Einsatz
  • Drei Häuser evakuiert

Bombenstimmung herrschte bei den Bewohnern, die bei klirrender Kälte ihr warmes Heim verlassen mussten, ganz bestimmt nicht. Und trotzdem wurden ihre Häuser in Eisenberg am Sonntagmorgen evakuiert – die Polizei hatte in einer Wohnung eine Granate gefunden.

Polizei eigentlich wegen Geldstrafe im Einsatz

Die Beamten wollten eigentlich einen 42-Jährigen wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe in Höhe von 700 Euro festnehmen, heißt es in einer Mitteilung. Als die Polizisten die Wohnung des Mannes betraten, staunten sie nicht schlecht: Auf einem Beistelltisch lag eine Granate, die offenbar als Deko dienen sollte.

Hohlgranate sorgt für Wirbel in Eisenberg

Prompt riefen sie einen Experten vom Kampfmittelräumdienst an, der nicht ausschließen konnte, dass von der Granate eine Gefahr ausgeht. Er identifizierte das Geschoss zunächst als „russische Hohlgranate aus der Zeit des Warschauer Paktes“.

Drei Häuser evakuiert

Um das gefährliche Deko-Objekt zu beseitigen, mussten zwölf Bewohner aus drei umliegenden Häusern in Sicherheit gebracht werden. Die Freiwillige Feuerwehr Eisenberg kümmerte sich um die Menschen. Autobesitzer sollten in der Nähe abgestellte Fahrzeuge umparken. Die umliegenden Straßen sperrte die Polizei ab.

Übungsgranate mit Restgefahr

Gegen 11.30 Uhr trafen die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes ein und transportierten die Granate wenig später ab. Wenig später durften Bewohner der evakuierten Häuser wieder zurück in ihre Wohnungen, die Sperrungen wurden aufgehoben. Bis zum Montagnachmittag stellte sich heraus, dass es sich bei dem Deko-Objekt um eine Übungsgranate der Bundeswehr handelte, in der sich zwar kein Sprengstoff, aber Pyrotechnik befand. Laut Polizei sei deshalb durchaus eine Gefahr davon ausgegangen.

Mann hinter Gittern

Der 42-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Gegen ihn läuft nun eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.