- Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Nordhausen gefunden
- Etwa 3000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen
- Stadt Nordhausen will Bürger am Sonntag über Twitter und Facebook informieren
Nach dem Fund eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg bereitet sich die Stadt Nordhausen auf die Entschärfung vor. Ein Unternehmen soll den Sprengkörper an diesem Sonntag nach Möglichkeit entschärfen. Es handele sich um eine 549 Kilo schwere Bombe aus britischer Produktion, teilte die Stadt am Mittwochabend mit. Der verantwortliche Sprengmeister vermutet eine Zündvorrichtung aus Messing, die sich einfacher als Zünder aus Eisen entfernen lassen.
Nordhausen: 400 Einsatzkräfte an Evakuierung und Entschärfung beteiligt
Sollte sich herausstellen, dass die Bombe nicht an Ort und Stelle entschärft werden kann, soll sie etwa einen Kilometer entfernt auf einem Feld gesprengt werden. In diesem Fall müsste die Stadt weitere Gebiete entlang der Strecke zum Sprengort evakuieren. Zunächst müssen am Sonntag zwischen 8 und 10 Uhr etwa 3000 Menschen, die in einem Radius von 800 Metern um die Fundstelle wohnen, ihre Wohnungen verlassen. Die Stadt richtet in der Käthe-Kollwitz-Schule eine Notunterkunft ein.
Rund 400 Einsatzkräfte werden nach Angaben der Stadt an der Evakuierung und der Entschärfung der Bombe beteiligt sein. Wie lange die Aktion am Sonntag dauert, war noch unklar. Die Stadt kündigte an, die Öffentlichkeit auf Twitter und Facebook auf dem Laufenden zu halten.
Größte Evakuierung in Nordhausen war 2010
Die Bombe ist nach Angaben der Stadt für Nordhäuser Verhältnisse ein mittelgroßer Fund. Die größte Evakuierungsaktion gab es in Nordhausen demnach 2010, als wegen eines Blindgängers in der Innenstadt 5000 Menschen ihre Wohnungen zwischenzeitlich verlassen mussten.