Die Kreuzotter ist die am stärksten bedrohte Reptilienart in Thüringen
Naturschützer wollen sie vor dem Aussterben bewahren
Wer eine Kreuzotter in der Rhön sieht, wird gebeten, das zu melden
Sie ist die am stärksten bedrohte Reptilienart in Thüringen: die Kreuzotter. Ihre Bestände sind in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen und vielerorts ist sie bereits verschwunden. Naturschützer wollen die Kreuzotter vor dem Aussterben bewahren. Dafür müssen sie aber wissen, wo die Tiere noch vorkommen. Deshalb wird jeder, der in der Rhön eine Kreuzotter sieht oder gesehen hat, gebeten, sich bei den Tierfreunden zu melden. Es können auch ältere Beobachtungen sein. „Die Begegnungen mit der Schlange können auch bis zu fünf Jahren zurückliegen“, sagt Felix Pokrant von der Natura-2000-Station „Auen, Moore, Feuchtgebiete“. Neben dieser Station beteiligen sich an der Aktion auch der Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen e.V. (ART) und der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen.
So erkennt man eine Kreuzotter
„Die Kreuzotter ist eine kleine, bis maximal etwa 80 Zentimeter große Schlange mit zumeist bräunlicher oder gräulicher Grundfarbe. Auf ihrem Rücken findet sich ein dunkles, durchgängiges Zickzack-Band. Charakteristisch für die Art ist auch die senkrecht geschlitzte Pupille, die ihr einen etwas grimmigen Blick verleiht“, erklärt Pokrant die Merkmale des Reptils. „Sie ist die einzige Giftschlange Thüringens, beißt aber nur zu, wenn man sie in die Enge treibt oder zu fangen versucht. Ihr Biss ist zwar schmerzhaft und sollte ärztlich behandelt werden, verläuft aber nur in extremen Ausnahmefällen tödlich“, betont er.
Kreuzotter wird oft mit Schlingnatter verwechselt
Oft wird die Kreuzotter mit der ungiftigen Schlingnatter verwechselt, die in Thüringen etwas weiter verbreitet ist. Die Schlingnatter hat allerdings runde Pupillen. Sie verfügt zwar auch über eine dunkle Fleckenzeichnung auf dem Rücken, jedoch ist diese niemals als Zickzackband ausgeprägt, erklärt Pokrant weiter. Beide Schlangen sind streng geschützt und dürfen weder gefangen noch getötet werden.
So können Kreuzottern gemeldet werden
Wer eine Kreuzotter gesehen hat, kann das telefonisch unter den Nummern (034491) 58 22 67 und (0160) 98 15 24 01 melden oder eine E-Mail an f.pokrant@natura2000-thueringen.de senden. „Schön wäre es natürlich auch, wenn wir ein Bild von dem Tier als Beleg geschickt bekommen“, sagt Pokrant.