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Toter Luchs im Eichsfeld: Möglicherweise war doch kein Mensch schuld

Toter Luchs im Eichsfeld: Möglicherweise war doch kein Mensch schuld

Ein Luchs
Ein Luchs Foto: Leo/fokus-natur.de
  • Toter Luchs Ende 2015 bei Bockelnhagen im Eichsfeld gefunden
  • Nabu veröffentlicht neue Erkenntnisse zu Todesumständen

Fast anderthalb Jahre nach dem Tod eines Luchsweibchens im Eichsfeld halten Experten eine Knochenkrankheit als Ursache für möglich. Wissenschaftler schlössen nicht aus, dass das Tier an einer Krankheit, die zu Knochenveränderungen führe, verendet sei, teilten die Naturschützer vom Nabu am Dienstag in Jena mit. „Wieso die sterblichen Überreste des Tieres Anzeichen einer menschlichen Manipulation aufweisen, bleibt jedoch weiterhin unklar.“ Das Tier war im Dezember 2015 auf einem Feldweg bei Bockelnhagen gefunden worden. Es war befürchtet worden, dass der Luchs von Menschen getötet worden war.

Luchs-Junge wahrscheinlich auch tot

Das Weibchen hatte im Mai 2015 fünf Junge zur Welt gebracht. „Da die Luchsjungen zum Zeitpunkt des Todes der jungen Luchsin jedoch noch auf ihre Mutter angewiesen waren, ist davon auszugehen, dass diese wahrscheinlich auch verendet sind“, erklärte Nabu-Luchs-Experte Silvester Tamás. Das Weibchen trug ein Sendehalsband mit der Bezeichnung F5, das ihm nach früheren Angaben des Nationalparks Harz 2014 umgelegt wurde.

Der Luchs, einst in ganz Europa verbreitet, wurde vor etwa 200 Jahren auch in Thüringen ausgerottet. Nun gibt es immer wieder Nachweise dieses Tieres im Freistaat.