Rekonstruktion: Mit diesem Wagen reiste der Reformator
Originalgetreuer Nachbau von „Luthers Reisewagen“
Rekonstruktion des Kobelwagens wirbt für nationale Sonderausstellung
Ein originalgetreuer Nachbau von „Luthers Reisewagen“ zieht seit Dienstag die neugierigen Blicke der Eisenacher Wartburg-Besucher auf sich. Der etwa 4,20 Meter lange und 2,60 hohe Wagen wirbt im Burghof für die nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“, die am 4. Mai öffnet. Mit so einem mittelalterlichen Wagen könnte der Reformator am 4. Mai 1521 auf seiner Heimreise vom Reichstag in Worms bis zu seiner vorgetäuschten Gefangennahme bei Altenstein im Thüringer Wald gereist sein. Auf der damals unscheinbaren Burg übersetzte der mit Reichsacht und Kirchenbann belegte Luther inkognito als Junker Jörg das Neue Testament ins Deutsche.
Fotos vom Aufbau von Luthers Reisewagens
Rekonstruktion des Kobelwagens
Die Rekonstruktion des Kobelwagens, wie er wegen seines halbrunden Verdecks genannt wird, sei ein Auftrag der Wartburg-Stiftung, sagte Sprecher Andreas Volkert. Mit einem Wegweiser solle er verdeutlichen, wie lang und beschwerlich Reisen zur Reformation vor 500 Jahren waren. Eine Braunschweiger Tischlerei fertigte den Wagen aus hellem Eichenholz mit einer dunkelbraunen Rindslederabdeckung mit wissenschaftlicher Beratung nach der Zeichnung eines anonymen Kupferstechers an.
Sonderschauen zur Reformation
Die Ausstellung – mit Berlin und Wittenberg eine von drei nationalen Sonderschauen zur Reformation – veranschaulicht mit 300 Exponaten das Verhältnis und die Vorstellungen der Deutschen zu Luther.