Der Feuerwehrverband spricht von einem Antragsstau bei neuen Fahrzeugen. Nun soll es mehr Geld vom Land geben. Doch Probleme bleiben, zeigte ein Treffen Thüringer Feuerwehrleute in Erfurt.
Thüringens Feuerwehren bekommen einen zusätzlichen Millionenbetrag vom Land. In diesem und im nächsten Jahr seien weitere zehn Millionen Euro für den Brandschutz vorgesehen, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Die Mittel stammten aus dem 100 Millionen Euro schweren Investitionspaket für die Kommunen. Thüringens Feuerwehrverband sieht Investitionsbedarf unter anderem in neue Fahrzeuge. „Es gibt einen Antragsstau bei der Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen“, sagte Verbandschef Lars Oschmann am Samstag am Rande einer Verbandsversammlung am Samstag in Erfurt.
„Bisher ist der Fördermitteltopf zu gering bemessen.“ Auch beim Digitalfunk zur Alarmierung der Feuerwehren im Ernstfall gebe es Investitionsbedarf. Das bisherige Digitalfunknetz sei dafür „zu schwach ausgebaut“. Land und Kommunen stritten über die zusätzlichen Kosten in Millionenhöhe.
Über Förderanträge für neue Feuerwehrautos
Nach Angaben des Innenministeriums hat das Land unabhängig von zusätzlichen Mitteln in diesem Jahr 6,6 Millionen Euro eingeplant, damit Kommunen etwa Einsatzfahrzeuge kaufen oder Feuerwehrhäuser bauen könnten. Für 2017 seien beim Ministerium 83 Anträge auf Förderung für den Kauf von Fahrzeugen und 18 für den Bau von Gerätehäusern eingegangen. Zwölf Millionen Euro müsste das Land ausgeben, wenn es alle Bau- und Kaufprojekte bestätigte. Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem Investitionspaket stehen nach Ministeriumsangaben die Chancen gut, möglichst viele Förderanträge zu berücksichtigen.
Viele Lehrgänge fallen aus
Thüringens Feuerwehrverband beklagte bei dem Treffen, dass zu viele Lehrgänge an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule des Landes in Bad Köstritz ausfallen. „Jährlich sind das 20 bis 40 Lehrgänge für bis zu 800 Teilnehmer“, sagte Oschmann. Nach seiner Einschätzung liegt der Grund darin, dass es an der Landeseinrichtung zu wenig Lehrer gibt. „Die Stellen sollten attraktiver gestaltet werden. Dann sind auch Ausschreibungen erfolgreicher. Und wir setzen uns dafür ein, dass die Schule aus dem Stellenabbauplan des Landes herausgenommen wird.“
Brandschutzerziehung an Grundschulen schleppend
Ein Problem sehe sein Verband zudem an den Grundschulen des Landes, an denen eine flächendeckende Brandschutzerziehung der Kinder nur schleppend vorankomme. Nach Verbandsangaben haben die freiwilligen und Berufsfeuerwehren in Thüringen etwa 35.000 Mitglieder.