Wann eröffnet die Thüringer Polizei ihre Online-Wache?
Bremen erhält als eines der letzten Bundesländer Online-Wache
Errichtung eines digitalen Polizei-Reviers wird in Thüringen noch geprüft
Als eines der letzten Bundesländer hat nun auch Bremen eine Online-Wache. Seit Montag können der Polizei in der Hansestadt und Bremerhaven Fahrraddiebstähle und Sachbeschädigungen per Online-Anzeige gemeldet werden. Nur in Bayern, dem Saarland, Rheinland-Pfalz und Thüringen ist das derzeit noch nicht möglich.
Thüringen prüft digitale Polizei-Wache
Das Konzept der Online-Wache befinde sich im Freistaat jedoch in Vorbereitung, erklärt Oliver Löhr, Pressesprecher des Thüringer Innenministeriums. Es müssten aber noch rechtliche, technische und personelle Fragen geklärt werden. Neues Fachpersonal müsste einerseits das System rund um die Uhr betreuen und gleichzeitig über eine kriminaltechnische Eignung verfügen, um den Vorgang zeitnah weiterzubearbeiten, so der Sprecher.
Online-Anzeige in Thüringen schon jetzt möglich
Was es allerdings jetzt schon gibt, ist die Möglichkeit, Online-Strafanzeigen über die Kontaktseiten der Thüringer Polizei aufzugeben, erklärt Ministeriumssprecher Löhr. Der einzige Unterschied zur 24/7-Online-Wache besteht lediglich darin, dass der Fall erst mit Dienstantritt des zuständigen Mail-Empfängers aufgenommen wird.
Mit dem neuen Angebot sollen Polizeireviere entlastet werden, wie Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) erläuterte. Jährlich würden in der Stadt Bremen knapp 80.000 Anzeigen erstattet. Davon würden 75 Prozent von Streifenwagenbesatzungen vor Ort aufgenommen. In 25 Prozent gingen die Anzeigenerstatter aber zu einer Wache. Vor allem bei den rund 6000 Fahrraddiebstählen im Jahr sieht die Polizei Potenzial für Online-Anzeigen.
Hintergrund #2: Polizei Thüringen mit Social-Media-Angebot
Als zusätzliches Online-Angebot der Ordnungswächter in Thüringen existieren die offiziellen Social-Media-Auftritte der Polizei Thüringen auf Facebook und Twitter. Als Teil einer Projektgruppe im Auftrag des Innenministeriums betreuen Enrico Hahn und Franziska Röhle seit Mai 2016 die Kanäle. Twitter dient hierbei für schnelle Infos rund um Einsätze, während Facebook auch einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht oder aber Raum für Beiträge mit Präventionscharakter bietet, wie Enrico Hahn gegenüber Thüringen24 erklärt. Kernzeiten der Social-Media-Betreuung sind werktags zwischen 7 und 16 Uhr.
Mit einem Online-Service sind die Thüringer jedoch ganz vorne mit dabei: Laut Aussage von Enrico Hahn besitzt eine Fotogalerie auf der Facebook-Seite der Polizei Neuheitswert in Deutschland. Das Album zeigt gestohlene Räder, bei denen die Eigentümer bisher nicht ermittelt werden konnten. Die Vermittlungsinitiative startete Anfang Februar.