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Zeugnisausgabe: Wo Schüler bei Sorge um schlechte Noten Hilfe finden

Zeugnisausgabe: Wo Schüler bei Sorge um schlechte Noten Hilfe finden

Leeres Klassenzimmer
Bald könnten die Klassenzimmer in vielen Berufsschulen leer bleiben. Foto: Peter Endig / dpa

Vor den Winterferien gibt es Zeugnisse zum Halbjahr. Für Schüler, die unglücklich mit ihren Noten sind, gibt es Hilfe am Telefon.

Thüringens Schüler starten am Freitag in die einwöchigen Winterferien. Zuvor bekommen sie ihre Halbjahreszeugnisse. Nach Angaben des Bildungsministeriums erhalten landesweit 182.000 Schüler ein Zeugnis. Die Halbjahresnoten seien vor allem dann wichtig, wenn Schüler im kommenden Schuljahr an ein Gymnasium lernen wollten. Das Zeugnis entscheidet den Angaben nach darüber, ob die Schulen einem Wechsel zustimmen. In Thüringen kann ein Kind das Gymnasium besuchen, wenn die Leistungen zum Halbjahr der Klassenstufe 4 in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachkunde als mindestens gut eingestuft wurden.

Alternative Wege auf das Gymnasium

Reichen die Noten nicht aus, könnten die Eltern einen Antrag auf Empfehlung für den Besuch eines Gymnasiums stellen, der von der Klassenkonferenz zu beschließen ist, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Sollte es keine Empfehlung geben, können Schüler eine Aufnahmeprüfung ablegen. Auch ein späterer Wechsel ist noch möglich: Regelschüler, die eigentlich auf einen Abschluss in der zehnten Klasse abzielen, können nach der Klassenstufe 5, 6 und 10 bei ordentlicher Leistung noch ein Gymnasium besuchen.

Sorgentelefon für Schüler

Schüler, die wegen ihrer schlechten Noten verzweifelt sind, können sich telefonisch an Experten wenden. Laut dem Ministerium erhalten sie beim kostenlosen Sorgentelefon rund um die Uhr Rat und Hilfe. „Wir wollen allen Kindern und Jugendlichen Mut machen“, erklärte Bildungsstaatssekretärin Gabi Ohler. Schwierigkeiten in der Schule, zum Beispiel mit Schulnoten oder Hausaufgaben, seien häufig Anlass, weshalb sich Schüler an das Sorgentelefon gewandt hätten. „Insbesondere an den Tagen um die Zeugnisausgabe ist ein Anstieg von Anrufen festzustellen“, sagte sie.

Das Sorgentelefon wurde 1998 ins Leben gerufen und wird von der der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz getragen. Der Freistaat finanziert das Projekt nach eigenen Angaben. Die Schüler werden von insgesamt sieben Standorten aus betreut: Bad Salzungen, Gera, Sonneberg, Marisfeld, Heiligenstadt, Seebach und Erfurt. Die speziell geschulten Berater arbeiten meist ehrenamtlich.