Ein wegen Mordes verurteilter 26-Jähriger Thüringer hat sich in der Justizvollzugsanstalt Tonna (Kreis Gotha) erhängt. Andere Täter würden nach dem derzeitigen Stand ausgeschlossen, hieß es aus dem Justizministerium.
Der Mann sollte sich nach Angaben eines Ministeriumssprechers vom Dienstag erneut vor Gericht verantworten, weil er 2016 bei einer Flucht aus dem Amtsgericht Arnstadt einen Justizwachtmeister mit einem Messer am Hals schwer verletzt hatte. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Der Gefangene sollte damals vor Gericht als Zeuge über einen Streit unter Gefangenen aussagen. Seine Flucht in einem gestohlenen Auto endete nach etwas über einer Stunde. Das Auto rammte im Kyffhäuserkreis einen Streifenwagen und prallte gegen einen Baum.
Bettlaken zusammen geknotet
Laut Ministeriumssprecher hatte die Staatsanwalt deshalb gegen den 26-Jährigen erneut Anklage unter anderem wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erhoben. Er war am Montag tot in seiner Zelle entdeckt worden. Laut „Bild“-Zeitung hat er sich einem zusammen geknoteten Bettlaken an der Toilettentür erhängt. Er hinterließ mehrere Abschiedsbriefe.