Dass Gewässer so dick zufrieren wie in diesem Winter, kommt in Thüringen auch nicht so oft vor. Die natürlichen Eisflächen locken nicht nur Schlittschuhläufer, sondern auch Angler.
Zugefrorene Teiche und Seen in Thüringen locken mutige Angler aufs Eis. „Eisangeln ist beliebt, weil bestimmte Fischarten wie der Barsch da besonders gut anbeißen“, sagte der Geschäftsführer des Landesanglerverbandes, André Pleikies, der Deutschen Presse-Agentur. Beim Verband gingen derzeit täglich Anfragen nach Angelmöglichkeiten ein. „Es kommt ja auch immer seltener vor, dass die Gewässer so zufrieren, dass man angeln kann.“ Beim Eisangeln werden Löcher in die Eisfläche gesägt, in die die Angler dann die Schnur hängen.
15 Zentimeter Eisdecke nötig
Bei einer Eisdicke von mindestens 15 Zentimetern auf den Gewässern sei Eisangeln grundsätzlich möglich, so Pleikies. Allerdings schränkten die Warnungen von Kommunen und Talsperrenbetreibern vor einem Betreten der Eisflächen die Möglichkeiten ein. Das gelte etwa für die bei Anglern beliebten Saale-Stauseen Hohenwarte und Bleiloch. Auf Talsperren sei die Eisdicke meist sehr unterschiedlich, außerdem könne der schwankende Wasserstand unter der Eisoberfläche lebensgefährlich werden. Vom Angeln auf zugefrorenen Bächen oder kleinen Flüssen rät der Verband grundsätzlich ab.
Dieser Fisch darf nicht gefangen werden
Für das Fischefangen im Eis reicht ein normaler Angelschein, wie ihn derzeit rund 44.000 Thüringer besitzen. Während Barsche beliebt bei Eisanglern seien, dürften Forellen derzeit nicht gefangen werden. „Sie haben Schonzeit“, so Pleikies.
Warum schieben die Angler Schnee vom Eis?
Aktive Angler sind derzeit auch aus einem anderen Grund auf zugefrorenen Seen und Teichen zu finden. Sie schieben Schnee von den Eisflächen, um für genügend Licht in den Gewässern zu sorgen. „Licht ist nötig, damit genügend Sauerstoff für die Fische produziert werden kann“, erläuterte Pleikies. Thüringen verfügt laut Verband über rund 14.000 Hektar Angelgewässer.