Brief mit weißem Pulver: Großeinsatz am Justizzentrum Gera
Pulver rieselt aus Brief am Justizzentrum Gera
Zwei Menschen im Krankenhaus
Polizei und Feuerwehr im Großeinsatz
Große Aufregung am Justizzentrum Gera: Ein Brief mit weißem Pulver hat am Mittwoch Polizei und Spezialisten der Feuerwehr auf den Plan gerufen. Zugleich wurde ein Gebäude, in dem mehrere Gerichtsverhandlungen anberaumt waren, gesperrt. Gegen 7.30 Uhr sei das Schreiben in der Poststelle geöffnet worden, teilten Polizei und Landgericht mit. Zwei Mitarbeiter, die mit dem Brief direkt in Kontakt kamen, wurden ins Krankenhaus gebracht, sind laut Polizei aber augenscheinlich unverletzt.
Pulver aus Justizzentrum wird in Labor gebracht
In speziellen Schutzanzügen sei es Spezialisten der Feuerwehr gelungen, die noch unbekannte Substanz in einem Sicherheitsbehälter zu verwahren. Er wurde den Angaben nach zur Untersuchung in ein Labor nach Bad Langensalza gebracht. Ein Ergebnis werde frühestens am Nachmittag erwartet, sagte die Sprecherin des Landgerichts, Kerstin Böttcher-Grewe. So lange werde das Gebäude gesperrt bleiben müssen. Radioaktivität habe bereits ausgeschlossen werden können.
Prozesse am Gericht verlegt oder ausgefallen
Ihren Worten zufolge konnten die Beschäftigten, die sich zu dem Zeitpunkt in den oberen Räumen des Gebäudes aufhielten, das Haus verlassen; mehrere Personen im Erdgeschoss mussten dagegen vorerst dort ausharren. Die beiden am Landgericht geplanten Verhandlungen, darunter der Prozessauftakt gegen einen 36-Jährigen wegen schweren Bandendiebstahls, sollten laut Böttcher-Grewe eingeschränkt trotzdem stattfinden. Die jeweiligen Strafkammern sollten dazu auf den alten Schwurgerichtssaal in einem anderen Gebäude des Justizzentrums ausweichen. Dagegen mussten am Amtsgericht Gera wegen des Vorfalls einige geplante Prozesse ausfallen, wie Gerichtssprecher Siegfried Christ auf Anfrage sagte.
Hintergründe liegen noch im Dunkeln
Zum Absender des Briefs, der den Angaben nach mit der regulären Post eingetroffen ist, möglichen Hintergründen des Schreibens und ob es in Zusammenhang mit einem der Gerichtsverfahren steht, konnte die Polizei noch nichts sagen. Die Kriminalpolizei ermittle, und auch das Landeskriminalamt sei eingeschaltet worden, sagte Polizeisprecherin Marleen Wedel.