Auf das Amtsgericht in Sondershausen ist offenbar ein Brandanschlag verübt worden. In der Nacht zum Mittwoch meldete eine Passantin gegen 2.30 Uhr ein Feuer am Seiteneingang des Gebäudes. Unbekannte hatten dort Autoreifen abgelegt und angezündet.
Ermittlungen in alle Richtungen – Zeugenaufruf
Das Feuer konnte von der Sondershausener Feuerwehr gelöscht werden, dennoch ist ein Schaden von schätzungsweise 20.000 Euro entstanden. Eine Tür und die Fassade des Amtsgerichtes in Sondershausen wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Die Kriminalpolizei Nordhausen ermittelt jetzt in alle Richtungen. Nach Angaben vom Mittwochmittag gibt es auch nach Abschluss der Spurensicherung noch keine Anhaltspunkte, wer die Täter sein könnten. Deshalb bitten die Beamten nun Zeugen unter der Telefonnummer (03631) 960 um Hinweise. Von Interesse ist dabei vor allem, ob jemand Personen oder Fahrzeuge gesehen hat, die in der Zeit zwischen 2 und 2.30 Uhr im Bereich um das Sondershausener Amtsgericht unterwegs waren – also vor allem in der Ulrich-von-Hutten-, der August-Bebel- oder der Ferdinand-Schlufter-Straße.
Minister verurteilt Brandanschlag in Sondershausen
Thüringens Justizminister Dieter Lauinger (Grüne) verurteilte am Mittwochmorgen den Anschlag: „Gewalt, in welcher Form auch immer, ist als Mittel von Auseinandersetzungen völlig inakzeptabel. Die deutschen Gerichte sind die unabhängige dritte Säule unseres demokratischen Rechtstaates und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Beilegung und Schlichtung von Konflikten oder Streitigkeiten.“ Er hoffe, so Lauinger weiter, dass die Verantwortlichen schnell ermittelt und „unmittelbar zur Rechenschaft gezogen werden“.
Dorothea Marx, justizpolitische Sprecherin der Thüringer SPD-Fraktion, sagte: „Gerichte schützen in unserem Rechtsstaat Bürgerinnen und Bürger vor der Willkür anderer und der des Staates. Dem oder den feigen Brandstiftern gilt meine volle Verachtung.“