Das Geld reicht nicht bis zum Jahresende. Es wird ein Defizit von 2,3 Millionen Euro erwartet.
In genau 100 Tagen ist Silvester. Doch schon jetzt kann im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit einem Defizit von 2,3 Millionen Euro gerechnet werden. Fazit: Das Geld reicht nicht bis zum Jahresende! Laut Aussagen des Presseamtes hat Landrat Marko Wolfram mit sofortiger Wirkung eine Haushaltssperre für den Verwaltungshaushalt erlassen. „Nach dem derzeitigen Sachstand ist mit einem Defizit von 2,3 Millionen Euro zu rechnen. Diese setzen sich aus höheren Ausgaben im Bereich der Jugendhilfe (1,4 Millionen Euro) und bisher nicht geflossenen Einnahmen als Nachzahlung aus dem Mehrbelastungsausgleich (1,7 Millionen Euro) zusammen. Diese Summe wird durch Mehreinnahmen für die Integration von Flüchtlingen in Höhe von knapp 800.000 Euro nur zum Teil kompensiert“, wird betont.
Der Kreistag hatte den Haushalt erst am 12. April beschlossen. Der Haushalts- und Finanzausschuss hatte zuvor der Verwaltung auferlegt, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, ohne die Kreisumlage zu erhöhen. Entsprechend enthielt das Zahlenwerk Risiken, auf die Landrat und Kämmerer mehrfach hinwiesen. Mit dem Inkrafttreten des Haushaltes am 18. Juni wurde deshalb eine Bewirtschaftungssperre für bestimmte Haushaltsstellen verhängt, um die Risiken zu minimieren und die Ausgaben besser kontrollieren zu können.
„Durch die Haushaltssperre gelten in der Verwaltung jetzt die Regeln der vorläufigen Haushaltsführung, nach der nur noch unbedingt notwendige Ausgaben bewilligt werden. Ausnahmen müssen ausführlich begründet werden, die Kämmerei entscheidet darüber. Die Kreistagsmitglieder wurden am heutigen Donnerstag über die Haushaltssperre informiert“, so Presseamtsleiter Peter Lahann.