Der 3. Zwergenkongress im thüringischen Trusetal hat sich für die Rechte einer besonderen Spezies stark gemacht: den Gartenzwerg. Nach Meinung der Teilnehmer werden die Figuren mit roter Zipfelmütze für sexistische oder rassistische Zwecke missbraucht oder in der Werbung entwürdigt, wie Kongressleiter Frank Ullrich am Samstag sagte. In einer Resolution an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes forderten sie deshalb ein Ende dieser entwürdigenden Praxis. „Da sich in jüngerer Zeit schon mehrmals Gerichte damit auseinandersetzen mussten, kann dieser Antrag nicht so kurios und lächerlich sein.“
Zudem setzen sich die Teilnehmer dafür ein, dass Handwerkskunst, Verfahren und Herstellung des deutschen Gartenzwerges auf die Unesco-Welterbeliste für immaterielles Kulturerbe der Menschheit gesetzt werden. Ein entsprechender Antrag für 2017 werde vorbereitet. Im thüringischen Gräfenroda ist der letzte große deutsche Hersteller der einst massenhaft produzierten Keramik-Figuren zu Hause.
Die Teilnehmer beschäftigten sich auch mit neu aufgetauchten Dokumenten. So konnten sie den frühesten Nachweis einer Zwergen-Figur um ein Jahr auf 1884 vordatieren, wie es hieß.