Das Waffenmuseum Suhl drängt auf ein neues Magazin für seine Sammlung. Derzeit seien die Bestände in einer alten Berufsschule untergebracht und die Lagerkapazitäten erschöpft, sagte der Leiter von Europas einzigem Spezialmuseum für Handfeuerwaffen, Peter Arfmann. Zeitgemäße Lagermöglichkeiten seien auch deswegen nötig, um die durch private Schenkungen wachsende, derzeit 2500 Waffen umfassende Sammlung unter musealen Gesichtspunkten zu sichern.
Die Pläne für ein neues, gemeinsam mit dem Stadtarchiv genutztes Magazin in der Innenstadt gibt es bereits seit längerem. Für die Umsetzung fehlt bislang aber das Geld. Das Suhler Waffenmuseum feierte am Sonntag sein 45-jähriges Gründungsjubiläum. Pro Jahr zieht es nach eigenen Angaben rund 35 000 Besucher an. Das Museum im historischen Malzhaus der Stadt spürt der 600-jährigen Geschichte der Suhler Fertigung von Handfeuerwaffen nach.
Hochburgen der Waffenherstellung in Deutschland
Auf etwa 1100 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden rund 500 Waffen für Jagd, Sport und Militär präsentiert. Das älteste Exponat ist eine Suhler Hakenbüchse um 1500; das kostbarste ein Luxusdrilling, der 1989 als letzte in der DDR gefertigte Waffe gilt. Die Jagdwaffe habe heute einen Wert von etwa 30.000 Euro, erklärte Arfmann.
Suhl gilt als eine der Hochburgen der Waffenherstellung in Deutschland. Rund 700 Büchsenmacher und Firmen sind über mehrere Jahrhunderte in der südthüringischen Stadt nachgewiesen. Verbürgt ist der Waffenbau in der Stadt seit 1490. Heute gibt es laut Arfmann noch fünf Büchsenmacher, die in ihren Familienbetrieben Luxusgewehre fertigen. Der Jagdwaffenhersteller Merkel produziert in Suhl mit rund 150 Beschäftigten auch Scharfschützengewehre für die Bundeswehr.