Alexander Gauland zieht eine bittere Bilanz seines politischen Lebens. Der AfD-Ehrenvorsitzende räumt im Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ ein, dass sich sein Engagement für die Partei persönlich negativ ausgewirkt habe. „Ich habe wegen der AfD praktisch alle meine Freunde verloren und einen Teil meiner Familie“, sagt der 84-Jährige.
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Er beschreibt, wie sehr ihn die politische Isolation getroffen habe. „In dem Traditionshotel, in dem ich mehrere Bücher geschrieben habe und vierzig Jahre lang gerngesehener Gast war, bekam ich gesagt: ‚Wir möchten Sie nicht mehr bei uns beherbergen.’“ Für Gauland sind das „menschliche, persönliche Verluste“.
AfD-Ehrenvorsitzender spricht über persönliche Rückschläge
Es sei einfacher, nicht in der AfD zu sein, so der frühere Parteichef. Von 2017 bis 2019 führte er die Partei gemeinsam mit Jörg Meuthen. Heute sitzt er noch für die sächsische AfD im Bundestag – mit einem Direktmandat. Doch eine derartige Freude scheint ihm die politische Bühne nicht mehr zu bereiten.
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Im Gespräch äußert sich Gauland auch zu früheren Skandalen. 2018 hatte er den Holocaust als „Vogelschiss in der deutschen Geschichte“ bezeichnet – eine Aussage, die ihn bis heute verfolgt. „Es gab eine Zeit, da konnte ich nicht ans Rednerpult im Bundestag treten, ohne dass mir der ,Vogelschiss‘ entgegengehalten wurde“, erinnert er sich.
Gauland betont, er habe die nationalsozialistischen Verbrechen nie verharmlosen wollen. „Im Gegenteil wollte ich in einer Rede die deutsch-jüdische Symbiose würdigen und sagen, dass der Nationalsozialismus im Vergleich dazu eine kurze Zeit war.“ Die gewählte Metapher sei jedoch „falsch“ gewesen, sagt er heute. „Niemals wollte ich die nationalsozialistischen Verbrechen verkleinern.“
Gauland gegen „Versuch, CDU zu zerstören“
In seiner neuen Autobiografie zieht Gauland ein ernüchterndes Fazit. „Privat und persönlich war der Schaden größer als der Nutzen“, resümiert der frühere CDU-Mann. Auch parteiintern widerspricht er radikalen Stimmen. „Ich bin jedenfalls ganz gegen den Versuch, die CDU zu zerstören“, betont er.
Die AfD, so Gauland, müsse Politik gestalten, nicht den Staat infrage stellen. „Wir wollen eine andere Politik, wir wollen keinen anderen Staat“, sagt er entschieden.
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