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Putins Kampfjets provozieren Nato – Litauen spricht von „Terrorstaat“

Zwei russische Militärflugzeuge haben den litauischen Luftraum verletzt, was zu scharfen Protesten aus Vilnius führt.

© dpa / Mikhail Metzel

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Erneuter Zwischenfall an der Nato-Ostflanke: Zwei russische Militärflugzeuge sind laut Angaben der litauischen Armee am Dienstagabend (22. Oktober) in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Landes eingedrungen. Ein Kampfjet vom Typ SU-30 und ein Tankflugzeug IL-78 seien rund 700 Meter tief nach Litauen eingeflogen und hätten sich etwa 18 Sekunden lang darin aufgehalten. Als Reaktion starteten spanische Eurofighter der Nato zur Sicherung des Gebiets.

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Moskau weist die Vorwürfe indes entschieden zurück. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Maschinen hätten über der Exklave Kaliningrad reguläre Übungsflüge absolviert. Von einer Grenzverletzung könne keine Rede sein – „objektive Kontrollmittel“ würden das bestätigen.

Scharfer Protest aus Vilnius

Litauens Präsident Gitanas Nauseda reagierte empört und sprach von einem „eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht und die territoriale Integrität Litauens“. Man müsse die Luftverteidigung weiter stärken, erklärte er auf der Plattform X. Auch Regierungschefin Inga Ruginiene fand klare Worte: „Russland verhält sich wie ein Terrorstaat und missachtet die Sicherheit seiner Nachbarn.“ Zugleich betonte sie, die Lage sei unter Kontrolle – Litauen sei mit seinen Nato-Verbündeten „bereit, jeden Zentimeter des Landes zu verteidigen“.

Das litauische Außenministerium bestellte umgehend einen Vertreter der russischen Botschaft ein und übergab eine Protestnote. Russland wurde aufgefordert, eine Erklärung abzugeben und künftige Vorfälle zu verhindern. Zudem informierte Litauen den Nordatlantikrat sowie Partner in EU und Nato über die Grenzverletzung.

Zunehmende Spannungen mit Russland

Der Vorfall reiht sich in eine Serie russischer Luftraumverletzungen ein, die zuletzt vor allem im Baltikum für Besorgnis gesorgt haben. Bereits im September waren russische Kampfjets in den estnischen Luftraum eingedrungen, und immer wieder kam es zu Sichtungen von Militärdrohnen über Nato-Gebiet. Die Allianz reagierte zuletzt mit verstärkten Luftüberwachungsmaßnahmen.



Da Estland, Lettland und Litauen keine eigenen Kampfjets besitzen, sichert die Nato seit 2004 den baltischen Luftraum. Im rotierenden Einsatz übernehmen derzeit spanische und deutsche Eurofighter diese Aufgabe. Nach dem jüngsten Vorfall von Kybartai fordern mehrere Politiker nun eine dauerhafte Stationierung von Nato-Flugzeugen in der Region – ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr die Spannungen mit Russland unter Präsident Wladimir Putin zunehmen.

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