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Merz legt bei brisanter Stadtbild-Aussage nach – und kassiert Anzeige

Die nächste Empörungswelle rollt heran! Statt seine „Stadtbild“-Aussage klarzustellen, blieb Merz nebulös.

© IMAGO / Mauersberger, IMAGO / Panama Pictures

Empörung über neues Logo der AfD-Jugend

Friedrich Merz setzt noch einen drauf! Nachdem er in der vergangenen Woche in Bezug auf Migration über Probleme im „Stadtbild“ klagte, bekräftigte er nun auf Journalisten-Nachfrage diese Aussage. Allerdings blieb er bei einer Kommunikation, die Raum für Interpretationen offen lässt.

„Ich habe gar nichts zurückzunehmen! Im Gegenteil, ich unterstreiche es noch einmal: Wir müssen daran etwas ändern“, so Merz schmunzelnd. Doch was er genau gemeint habe mit den Problemen im Stadtbild und was er damit bezwecken wollte, ließ der Kanzler offen.

Merz: „Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich gemeint haben könnte“

„Ich frage mal zurück: Ich weiß nicht, ob Sie Kinder haben? Und wenn unter diesen Kindern Töchter sind, dann fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.“ Merz äußerte die Vermutung, dass der Journalist dann „eine ziemlich klare und deutlich Antwort“ bekommen werde von den Töchtern, obwohl er selbst wiederum eine solche Antwort schuldig blieb.

+++ Auch spannend: Wer Merz für seinen „Stadtbild“-Satz kritisiert, ist nicht automatisch grün oder links +++

Im Netz gibt es die nächste Empörungswelle über diese neue Merz-Aussage. „Anstatt die Gelegenheit für Konkretisierung und Differenzierung zu nutzen, raunt der Kanzler noch vager und pauschalisierender“, ärgert sich beispielsweise der Arzt Cihan Çelik auf X.

Andere verweisen darauf, dass die 18-24-jährigen Frauen bei der Bundestagswahl laut ARD-Nachwahlbefragungen nur zu 14 Prozent AfD gewählt haben. Die Linke kam dagegen auf 35 Prozent. Offenbar, so der Tenor, sei die Problemwahrnehmung in der „Töchter“-Generation also eine andere.

Strafanzeige gegen Merz! Das sagt der Linke-Bundesvorstand dazu

Und genau ein Stadtverband eben dieser Linkspartei, nämlich aus Jena, hat nun sogar eine Strafanzeige gegen Merz gestellt. Hintergrund ist auch hier der Stadtbild-Satz. Die Linkspartei aus Jena wirft dem Bundeskanzler Volksverhetzung vor und lässt das nun laut eigenen Angaben juristisch prüfen.

Auf Anfrage unserer Redaktion erklärt Linken-Bundesgeschäftsführer Janis Ehling zu dieser Strafanzeige aus den eigenen Reihen: „Der Bundesvorstand hat dazu bis jetzt keine Strafanzeige gestellt oder unterstützt. Ganz ehrlich: Wenn wir wegen jeder unangebrachten Äußerung von Merz und Co. Strafanzeigen prüfen würden, wären wir mit nichts Anderem mehr beschäftigt. Von weiteren Strafanzeigen zu diesem Fall ist uns nichts bekannt.“


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Dennoch findet auch Ehling die Stadtbild-Aussage von Merz problematisch. Sie zeige, „wie wenig er mit dem tatsächlichen Deutschland auf den Straßen verbunden ist. Hier leben über 20 Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte. Wer hier lebt, gehört zu Deutschland. Nur wer das Deutschland der Gegenwart bloß aus dem Fenster der Limousine kennt, mit der er vom Kanzleramt zum Brauhaus fährt, kann auf solche Ideen kommen.“