Schon oft wurde berichtet, dass Kreml-Chef Putin den Krieg in der Ukraine nicht mehr lange wird finanzieren können. Schon oft haben sich die Experten getäuscht. Ein Arbeitspapier, das am Montag (20. Oktober) in Luxemburg publiziert wird, verrät jetzt, warum Russland die finanziellen Mittel nicht ausgehen. Den Grund erfährst du in dieser Fotostrecke.
Schattenflotte: Putins Kasse wohl doch noch gut gefüllt
Kreml-Chef Putin muss sich um seine Finanzen weniger Gedanken machen, als viele denken. Experten gingen schon oft davon aus, dass er den Krieg nicht mehr lange finanzieren könne. Eine neue Studie bereitet der EU daher Sorgen. Foto: IMAGO/ZUMA Press; BihlmayerfotografieWir erinnern uns zurück: Nachdem Putin seinen Soldaten den Überfall auf die Ukraine befohlen hatte, entschloss sich die EU umgehend dazu, die Öl und Gas-Importe aus Russland zu stoppen. Sukzessive wurden die Daumenschrauben immer enger gezogen. Foto: IMAGO/IlluPicsRusslands Staatsfinanzen resultieren weitgehend aus den Verkäufen von Öl und Gas – entsprechend erhoffte sich die EU, durch die Sanktionen die Liquidität empfindlich zu schwächen. Langfristig sollte sich Putin die Kriegsführung so nicht mehr leisten können. Foto: IMAGO/ZUMA Press WireAufgegangen ist dieser Plan noch lange nicht. Der Grund ist die Schattenflotte von Putin. Ein neuer Bericht offenbart jetzt, dass diese sogar noch deutlich größer ist, als von den Staatschefs angenommen. Foto: IMAGO/SNABei der Schattenflotte handelt es sich um russische Tanker, die über Zwischenfirmen in Ländern wie Vereinigte Arabische Emirate, Türkei, Indien, China oder Panama registriert sind. So werden die westlichen Sanktionen umgegangen und Putin kann sein Öl/Gas weiterhin verkaufen. Foto: IMAGO/Joerg BoethlingDie Schattenflotte ist vor allem im Schwarzen Meer und in der Ostsee unterwegs. Bis dato ging man davon aus, dass die Flotte einige hundert Schiffe umfasst. Jetzt weiß man: Es sind 600 bis 1.400 Tanker. „Diese Schiffe tragen nicht nur zur russischen Kriegswirtschaft bei, sondern stellen auch eine erhebliche Gefahr für Umwelt und Schifffahrtssicherheit dar“, warnen Experten der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in dem Dokument, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Foto: FUNKE Foto ServicesErgo bedeutet die Größe der Flotte deutlich höhere Einnahmen für Putin – trotz aller Sanktionen. Und es gibt noch ein weiteres Problem! Sicherheitsexperten sind sich sicher, dass die Schattenflotte als schwimmenden Drohnenbasis genutzt wird. Nach den rätselhaften Drohnensichtungen in Dänemark, insbesondere im Raum Kopenhagen, wo es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Flugverkehrs kam, kam der Verdacht ein erstes Mal auf. Foto: IMAGO/ZUMA PressUm das Problem einzudämmen, fordert die EU-Außenbeauftragte Kallas ein entschlosseneres Vorgehen: Neben strengeren Maßnahmen gegen beteiligte Schiffe und Reedereien solle die Zusammenarbeit mit Küstenstaaten und den Ländern, unter deren Flagge die Schiffe fahren, deutlich ausgeweitet werden. Diese Staaten sollen nach Möglichkeit ihr Einverständnis erteilen, damit Marineeinheiten aus EU-Ländern die betreffenden Schiffe überprüfen dürfen. Foto: IMAGO/Edgars Sermulis