Die Union wollte eine Brandmauer gegen die AfD errichten – nun klaffen tiefe Risse in den eigenen Parteireihen. Viele CDU-Politiker – inklusive des Parteivorsitzenden Friedrich Merz – fordern mehr Distanz von der Oppositionspartei. Ihre Parteikollegen finden die Herangehensweise undemokratisch und sprechen sich für die Lockerung der Brandmauer aus. In der Galerie haben wir die unterschiedlichsten Aussagen der Unionspolitiker in Bezug auf eine Zusammenarbeit mit der AfD zusammengefasst.
So groß sind die Meinungsunterschiede in der Merz-Partei:
Der Parteivorsitzende stellt sich entschieden gegen jede Kooperation mit der AfD – auch wenn sie der CDU zugutekäme: „Die immer wieder von der AfD bemühte ›ausgestreckte Hand‹ will uns in Wahrheit vernichten, so sagt sie es ja selbst“, sagte er der FAZ. „Und deshalb ist die AfD in den nächsten Wahlauseinandersetzungen unser Hauptgegner.“ Foto: IMAGO / dts Nachrichtenagentur; IMAGO / Christian SpickerDer Thüringer CDU-Fraktionschef Andreas Bühl findet die Beteiligung der AfD an politischen Entscheidungen hingegen nicht verwerflich: „Wenn ein Gesetz auch Zustimmung von den politischen Rändern findet, ist das kein Grund zur Revision“, sagte er zu BILD. Foto: IMAGO/Karina HesslandLaut CDU-Vize Karl-Josef Laumann seien die „Inhalte und Positionen“ der AfD „unvereinbar … mit den Werten der Christdemokratie und damit auch der CDU“. Er bezeichnete die AfD als „Nazipartei“. Foto: IMAGO/Noah WedelDer Landrat des Landkreises Bautzen, Udo Witschas, meint: „Demokratisch gewählte Abgeordnete, egal von welcher Partei, haben die Pflicht zur Verantwortung und das Recht zur Mitbestimmung.“ Man solle die AfD in die Pflicht nehmen, statt sie auszugrenzen. Foto: IMAGO/Steffen UngerDem CSU-Generalsekretär Martin Huber zufolge sei die AfD „geprägt von Kreml-Knechten“ und wolle „raus aus der Nato, raus aus der EU, raus aus dem Euro“. Darum sei sie „eine Gefahr für Deutschland“. Foto: IMAGO/Sven SimonDas Mitglied des Sächsischen Landtags und CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Hartmann ist der Meinung, seine Partei müsse „jenseits von allen Brandmauer-Debatten ihre eigene Position finden und dann auch konsequent umsetzen“. Foto: imago images/photothek