Die Merz-Regierung hat die Einführung einer Wehrdienst-Lotterie beschlossen. Sie kommt ab 2026, nach dem Vorbild Dänemark. Allerdings zunächst auf freiwilliger Basis.
Im ersten Schritt werden alle 18-Jährige eines Jahrgangs angeschrieben mit einem Fragebogen. Männer müssen ihn verpflichtend ausfüllen, sonst droht ihnen ein Bußgeld. Frauen können den Fragebogen antworten.
So funktioniert das Losverfahren bei der Bundeswehr
Darüber hinaus wird das Los eine Rolle spielen. Ein Teil der jungen Männer wird per Los zur Musterung eingeladen. In Gesprächen sollen die Ausgelosten persönlich davon überzeugt werden, einen Wehrdienst abzuleisten. Unter anderem mit einem Gehalt von 2.300 Euro netto für Wehrdienstleistende.
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Sollten zu wenige Freiwillige überzeugt werden, wird ein Teil der Ausgelosten verpflichtend eingezogen, berichten die „Süddeutsche Zeitung“ und „t-online.de“. Der Kriegsdienst kann jedoch weiterhin aus Gewissensgründen verweigert werden.
Bundeswehr-Kompromiss: Spitzen von SPD und Union zufrieden
Die Fraktionsspitzen von SPD und Union haben sich zufrieden mit ihrem Lotterie-Kompromiss im Streit um den Wehrdienst gezeigt. Von beiden Seiten vereinbarte Eckpunkte seien eine „gute Diskussionsgrundlage für das parlamentarische Verfahren“, sagte SPD-Fraktionschef Matthias Miersch am Dienstag.
Miersch sei sicher, dass die Koalition nach der ersten Lesung des Gesetzentwurfs am Donnerstag „sehr schnell“ nach einer Anhörung zu einer endgültigen Klärung komme.
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CDU/CSU-Fraktionschef Jens Spahn sagte, beide Seiten hätten „hart gerungen“. Es sei aber „eine gute Lösung gefunden“ worden. Dabei sei es auch um die Frage gegangen, wie ein möglichst gerechtes Verfahren bei der Auswahl der Wehrdienstleistenden gefunden werde. Ein nun diskutiertes Losverfahren sei dabei aus seiner Sicht die fairste Variante.

