Seit über fünf Jahren steht Saskia Esken an der Spitze der SPD, seit 2021 gemeinsam mit Lars Klingbeil. Auch bei der Bildung eines schwarz-roten Bündnisses will sie eine zentrale Rolle spielen. Doch innerhalb der Partei wächst der Widerstand. Viele Sozialdemokraten wünschen sich offenbar eine neue Führung.
Aktuell laufen die Koalitionsgespräche um eine schwarz-rote Koalition. Doch statt am Verhandlungstisch sitzt SPD-Chefin Saskia Esken auf den Kanaren. Die Reise sei nötig, um Kraft für die finalen Wochen zu tanken, so die Sozialdemokratin. Stattdessen hat nun Lars Klingbeil den dominanten Part eingenommen. Er gilt auch als erster Ansprechpartner für den wohl baldigen Kanzler Friedrich Merz.
Streit um SPD-Chefin Esken
Laut „Süddeutsche Zeitung“, die sich auf Parteikreise beruft, verfolgt Esken weiterhin Ambitionen auf ein Ministeramt. In der SPD stößt das jedoch auf breite Ablehnung, auch an ihrer Basis im Wahlkreis Calw/Freudenstadt formiert sich Kritik. „Saskia Esken klebt wie Pattex am Parteivorsitz. Dabei ist sie weder an der Parteibasis noch in der Bevölkerung beliebt“, sagte der dortige SPD-Vorsitzende Gerhard Gaiser der „SZ“. „Sie sollte daher noch vor dem Sonderparteitag im Juni erklären, dass sie den Bundesvorsitz zur Verfügung stellt.“
++ Dazu wichtig: Nächster Esken-Eklat: Kanaren statt Koalition – „Das geht gar nicht“ ++
Im Bundestagswahlkampf hätten langjährige SPD-Wähler nach Gaisers Angaben angekündigt, der Partei keine Stimme mehr zu geben, solange Olaf Scholz Kanzler und Saskia Esken Parteivorsitzende sei.
SPD-Frau vergrault Wähler
Auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke deutete nach der Bundestagswahl im „Handelsblatt“an, dass sich die SPD neu aufstellen müsse. „Nach diesem Wahlergebnis braucht es eine personelle und inhaltliche Erneuerung der SPD. Davon werden meine Länderkollegen und ich nicht ablassen“, sagte Woidke.
Mehr News:
Sollte Esken weiterhin auf Parteivorsitz und Ministeramt pochen, könnten laut „SZ“ zwei führende SPD-Politikerinnen gefordert sein, um ihr einen Rückzug nahezulegen: Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig.