Seit Jahresbeginn steht Sahra Wagenknecht mittendrin im politischen Geschehen. Sie ist Parteichefin des BSW, hat mehrere Wahlkampfschlachten in Ostdeutschland und zur Europa-Wahl geführt und ist im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit.
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Nicht zuletzt das Beispiel Kevin Kühnert zeigt, wie kraftraubend so ein Spitzenjob im politischen Berlin ist. Wagenknecht selbst muss schon mal kürzer treten, wegen der Gesundheit. So stellt sich daher so mancher die Frage, ob sie das durchhalten kann.
Burnout 2019: Wagenknecht zog sich vom Fraktionsvorsitz zurück
So kündigte Wagenknecht im März 2019 an, sich aus den Führungsgremien ihrer damaligen politischen Bewegung „Aufstehen“ zurückzuziehen. Im Herbst 2019 kandidierte sie nicht erneut für den Fraktionsvorsitz der Linkspartei im Bundestag. Sie sprach in Interviews von einem „Burnout“. Danach wurde es zunächst stiller um Wagenknecht, auch wenn sie 2021 erneut für den Bundestag kandidierte.
In einem „Brigitte“-Interview sagte sie zu dieser Zeit: “ Es ging schon über Jahre, dass ich immer häufiger krank wurde.“ Sie sei „einfach dauergeschwächt“ gewesen. Zunächst habe sie nicht wahrhaben wollen, dass all das mit dem Stress zu tun hatte, aber „irgendwann muss man anerkennen, dass eben nicht nur Zink oder Vitamin B fehlen.“ Schließlich sei es ganz vorbei gewesen mit ihren Kräften – „Ich hatte ja einen richtigen Burn-out, da ging nichts mehr.“ Sie zog die Reißleine und war zwei Monate krank geschrieben.
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„Das macht kaputt und zermürbt“
Im Interview mit „Absolute Mehrheit – der DIE DA OBEN! Podcast“ spricht Wagenknecht offen über ihre mögliche Angst vor einem erneuten Burnout. Zunächst sagt sie, dass sie nun die Vorzeichen kenne und anders reagieren würden. Die Wahlkämpfe zuletzt seien ein „wahnsinniger Stress“ gewesen, hätten aber „irgendwie auch Freude gemacht“. Dann vergleicht sie ihre jetzige Situation mit ihrer damaligen Lebenssituation an der Spitze der Linke-Fraktion.
„Und damals war es ja so, als ich diesen Burnout hatte, wir hatten unglaublich viele interne Konflikte. Ich habe endlos Zeit damit verbracht in irgendwelchen Sitzungen, wo man sich gegenseitig nur genervt hat. Wo man sich gegenseitig nur irgendwie den Dolch in den Rücken gehauen hat. Und das macht kaputt. Das zermürbt.“
Sie habe das Gefühl gehabt, sie investiere viel Zeit und Kraft, aber bewege nichts. All das scheint für sie aktuell an der BSW-Spitze anders zu sein – zumal mit den jüngsten Wahlerfolgen. Wobei sich schon die ersten Konflikte mit ostdeutschen BSW-Landesverbänden, vor allem mit Katja Wolf in Thüringen, angesichts der Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD abzeichnen.