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Rechte Eskalation in England: Tausende Polizisten im Einsatz – „Big Day“

Die rechtsextremen Krawalle in England werden täglich brutaler. Nach der Bluttat in Southport bereitet sich die Polizei auf den „Big Day“ vor.

Die Polizei in England rechnet mit der größten Eskalationsstufe.
© IMAGO/Cover-Images

Keir Starmer neuer Labour-Chef in Großbritannien

Keir Starmer ist zum neuen Chef der britischen Labour-Partei gewählt worden. Der bisherige Brexit-Sprecher der Partei tritt die Nachfolge des glücklosen Jeremy Corbyn an. Seine Wahl ist ein Signal für eine Neuausrichtung von Labour.

Die rechtsradikalen Ausschreitungen in England werden von Tag zu Tag brutaler. Der Tod von drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren am 29. Juli hat vor allem Nordengland in eine Schockstarre versetzt. Gerüchte, dass der Täter ein muslimischer Asylbewerber sei, machten die Runde und riefen die Rechtsextremisten auf die Straße. Jetzt bereitet sich die Polizei auf die größte Eskalation vor.

+++ Mehr dazu: Großbritannien: Schwere Ausschreitungen nach Bluttat – was ist passiert? +++

Die drei kleinen Mädchen in der nordenglischen Stadt Southport besuchten einen Taylor-Swift-Tanzkurs. Er weil Teil eines Ferienkurses für Kinder und Jugendliche. Kurze Zeit später stürmt ein Mann die Veranstaltung und tötet die Mädchen mit einem Messer. Weitere Kinder und Erwachsene werden teilweise lebensgefährlich verletzt.

England erlebt Schreckensszenario: Polizei mit Großaufgebot

Seitdem eskaliert die Situation in England, täglich gehen Hunderte bis Tausende rechte Demonstranten auf die Straße. Die angebliche Identität des Täters wird genutzt, um gegen Migration zu hetzen. Der 17 Jahre alte Tatverdächtige wurde jedoch in England geboren, wie die Polizei mitteilte.

Jetzt bereitet sich die britische Polizei auf die bisher größte Eskalationsstufe vor. An diesem Mittwoch (07. August) rechnet man mit einem „Big Day“. Der Nachrichtensender Sky News vermeldet, dass sich 6.000 Polizistinnen und Polizisten auf einen Einsatz vorbereiten würden. Aus Sicherheitskreisen will der Sender erfahren haben, dass es an 30 Orten zu rechtsextremistischen Ausschreitungen kommen könnte – auch in London.


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Justizstaatssekretärin Heidi Alexander kündigte außerdem an, dass ab nächster Woche 560 zusätzliche Plätze in Gefängnissen geschaffen werden würden. Bislang wurden mehr als 400 Personen festgenommen, knapp 100 wurden bereits angeklagt. Der jüngst gewählte Premierminister Keir Starmer hat den Krisenstab „Cobra“ ins Leben gerufen, am Dienstag (06. August) fand erneut eine Sitzung statt.

Er rechnet noch in dieser Woche mit „substanziellen Verurteilungen“ sagte er im Anschluss. „Das dürfte eine kraftvolle Botschaft aussenden an alle, die sich direkt oder online beteiligen, dass sie innerhalb einer Woche zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte der Labour-Politiker. Bei den Angriffen wurden zahlreiche Polizisten verletzt, Asylbewerber-Unterkünfte, Moscheen und Autos wurden in Brand gesteckt.