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„Erzterrorist“ neuer Hamas-Chef – Israel will ihn „schnell beseitigen!“

Nach der Ermordung von Hamas-Chef Haniyeh hat die Organisation einen Nachfolger benannt – er ist israelischer Staatsfeind Nummer eins.

Die Hamas hat einen neuen Anführer im Kampf gegen Israel bestimmt.
© IMAGO/ZUMA Wire

Gallant: Israel könnte Libanon in "Steinzeit" versetzen

Israel will nach Angaben von Verteidigungsminister Yoav Gallant keinen Krieg im Libanon. Die Hisbollah wisse allerdings sehr gut, "dass wir im Libanon massiven Schaden anrichten können, wenn ein Krieg ausbricht", fuhr er fort. Die israelische Armee könnte das Nachbarland "in die Steinzeit zurückversetzen, aber wir wollen das nicht".

Vor knapp einer Woche, am 1. August, gelang Israel ein eigens forcierter wichtiger Schlag gegen die Hamas. Die Armee tötete Hamas-Politchef Haniyeh. Die Ermordung auf iranischem Boden hat die Fronten zwischen dem Iran und Israel weiter verhärtet. Jetzt hat die Hamas einen neuen Anführer bestimmt – und er ist einer der Drahtzieher des 7. Oktober.

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Am späten Dienstagabend (06. August) gab die islamistische Hamas bekannt, dass Jihia al-Sinwar ihr neuer Anführer wird. Er sei jetzt Leiter des politischen Büros und trete somit die unmittelbare Nachfolge von Haniyeh an, teilte die Hamas auf Telegram mit. In Israel ist Sinwar einer der meistgesuchten Terroristen, er soll eine entscheidende Rolle bei den Angriffen vom 7. Oktober gespielt haben.

Israel will neuen Hamas-Führer schnell „beseitigen“

Israels Außenminister Katz bezeichnete Sinwar als „Erzterroristen“. Sein neues Amt sei ein „weiterer zwingender Grund, ihn schnell zu beseitigen und diese abscheuliche Organisation vom Antlitz der Erde zu tilgen“, schrieb er auf X.

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Das Militär teilte mit, dass Sinwar im Gazastreifen lebe, der genaue Ort sei allerdings unbekannt. Israel vermutet, dass er sich in den Tunneln der Hamas versteckt hält. Die Ernennung Sinwars – als oberster israelischer Staatsfeind – könnte die Bemühungen um eine diplomatische Lösung blockieren. Auch die Verhandlungen um die Freilassung der Geiseln dürfte nochmals erschwert werden. Sinwar saß über 20 Jahre im israelischen Gefängnis und wurde bei einem Austauschdeal im Jahr 2011 frei gehandelt. Er ist seit 1987 Mitglied der Hamas.


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Die USA, der wichtigste Verbündete von Israel, nahm Sinwar in die Pflicht. Es sei in seiner Verantwortung, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu akzeptieren, so Außenminister Blinken. Bei einer Veranstaltung in Maryland unterstrich er zudem den Beistand der Vereinigten Staaten. Jeder in Nahost solle verstehen, „dass weitere Angriffe nur das Risiko gefährlicher Folgen erhöhen, die niemand vorhersagen und niemand vollständig kontrollieren kann. (…) Wir werden Israel weiterhin gegen Angriffe von Terrorgruppen“ verteidigen, sagte er.