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Jetzt wird auch DAS noch teurer – nicht nur Kunden von Aldi, Lidl & Co. merken es direkt

Der nächste Preis-Hammer! Bei dieser Branche spielen Discounter wie Aldi, Lidl & Co. keine unwichtige Rolle.

© IMAGO/Wassilis Aswestopoulos

NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

Gerade in Zeiten von steigenden Lebensmittelpreisen, wie sie Kunden in Deutschland seit den letzten Jahren erleben, gehen viele Verbraucher lieber bei Discountern wie Aldi oder Lidl einkaufen. Die sind zwar auch nicht vor Preissteigerungen geschützt, meist kommt man als Kunde hier aber dennoch billiger weg als im Supermarkt oder bei Online-Lebensmittelhändlern wie „Knuspr“.

Das neueste „Opfer“ dieser Entwicklung ist die Wein-Branche. Unsere Redaktion hat mit „Knuspr“-Chefeinkäuferin Nina Gerhardt und „Knuspr“-Partner Marc Weinreich, einem Winzer aus Rheinhessen, gesprochen.

Wein-Preise steigen immer weiter

Zunächst mal leidet die Weinbranche an sich unter dem Rückgang des Alkoholkonsums, wie „Knuspr“-Chefeinkäuferin Gerhardt unserer Redaktion erklärt. Und wenn Kunden dann doch Wein kaufen, dann nur den zwischen 5 und 10 Euro, den man bei Discountern wie Aldi, Lidl & Co. bekommen kann. „Das ist nachvollziehbar“, weiß auch Gerhardt, die solche Preise beim Einkauf mit ihren Winzern nicht genauso billig anbieten können. „Unser Ziel ist es nicht, die allergünstigsten, sondern die fairsten Preise für die jeweilige Qualität anzubieten“, argumentiert sie.

Andererseits ist für Wein-Liebhaber mit einem gehobeneren Anspruch genau der Online-Markt, wie ihn „Knuspr“ anbietet, eine wichtige Anlaufstation. „Preis allein reicht nicht mehr“, um nachhaltig mit seinem Sortiment zu punkten, meint die Chefeinkäuferin. Der Online-Handel profitiere „von Transparenz, Komfort und der Möglichkeit, ein breiteres, kuratiertes Sortiment anzubieten, das gezielt auf individuelle Vorlieben eingeht.“ Der Markt sei aktuell in Deutschland jedoch noch „unterentwickelt“.

Winzer spricht Klartext

Marc Weinreich ist „Knuspr“-Partner. Der Winzer betreibt ein nach ihm benanntes Weingut in Rheinhessen – und spürt die Preissteigerungen in der Branche am eigenen Leib. „Die Produktionskosten für Wein – von Glasflaschen über Verschlüsse und Verpackungsmaterialien bis hin zu Energie, Transport und Löhnen – sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen“, erklärt er unserer Redaktion. Man müsse den Verbrauchern daher deutlicher klarmachen, dass die steigenden Preise im Regal unter diesen Bedingungen durchaus fair seien.



Da erfordert es natürlich einiges an Arbeit, um sich gegen den beliebten Billig-Markt von Aldi, Lidl & Co. durchzusetzen. Sichtbarkeit sei laut Weinreich das A und O: „Authentizität, Herkunft und Qualität – Werte, die sich besonders gut im direkten Kontakt mit Kund:innen vermitteln lassen – spielen dabei eine zentrale Rolle.“ Mit Vermarktungsmöglichkeiten über Events oder Social-Media-Aktionen, die große Handelsketten weniger flexibel umsetzen könnten als Unternehmen wie das von Marc Weinreich, seien da von großem Vorteil.