Da staunen die Kunden bei Rewe, Edeka und Co. nicht schlecht. Auf der Verpackung eines Herstellers ist plötzlich ein neuer Schriftzug zu sehen. „Weniger Inhalt, gleiche Qualität“, steht neuerdings auf den Müsli-Packungen der Firma „Kölln“.
Der Traditionshersteller aus Elmshorn reagiert auf die gestiegenen Rohstoffpreise, vor allem beim Kakao, zum wiederholten Mal mit weniger Füllmenge in seinen Müsliverpackungen. Dieses Mal geht das Unternehmen offen und transparent damit um. Das kommt bei Kunden von Rewe, Edeka und Co. allerdings mäßig an, wie „infranken.de“ berichtet.
Rewe, Edeka und Co.: Kunden bekommen weniger für ihr Geld
Schon seit August hat Kölln bei verschiedenen schokoladenhaltigen Müslis die Packungsgröße von 500 Gramm auf weniger Inhalt reduziert. Damals war die Rede von einer „neuen Größe“, die sichtbar gekennzeichnet wurde. In der aktuellen Runde kommuniziert der Familienbetrieb klarer.
Firmenchefin Friederike Driftmann-Egelhof erklärt in einem Video-Statement den Grund: „In diesem Jahr haben wir wirklich alles dafür getan, um den Herausforderungen durch interne Maßnahmen entgegenzutreten.“ Die Preisanstiege vor allem beim Kakao hätten dazu geführt, dass viele Müslis nicht mehr rentabel produziert werden können.
So reagieren Kunden
Trotz der transparenten Kommunikation sind viele Kunden enttäuscht. Auf Facebook wird heiß diskutiert. „Eine Reduktion von Inhalt auf Qualität und Geschmack zurückzuführen, ist einfach lächerlich“, kommentiert ein Nutzer laut „infranken.de„. Ein weiterer bemängelt, dass Kölln den Mut habe, ehrlich zu sein, ihn aber dennoch enttäusche. Das Familienunternehmen steht nun in der Kritik, obwohl es sich – anders als andere Marken – an Offenheit versucht.
Phänomene wie Shrinkflation – weniger Inhalt zum gleichen Preis – sind in der Lebensmittelbranche nichts Neues. Häufig passieren solche Änderungen klammheimlich, sodass Verbraucher nur durch genaues Studieren der Verpackungsangaben darauf stoßen. Gerade Produkte von beliebten Marken wie Milka oder Granini sorgten in der Vergangenheit für Unmut, weil sich die Füllmengen verringerten, während die Verpackungen gleich blieben.
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Verbraucherzentralen sind schon lange alarmiert und fordern strengere Regeln. In Frankreich gibt es bereits Kennzeichnungsvorschriften, die solche Veränderungen transparenter machen sollen. Ramona Pop vom Verbraucherzentrale Bundesverband schlägt deutliche Warnhinweise auf den Verpackungen vor. Das könnte den Kunden dabei helfen, nicht in versteckte Preisfallen zu tappen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Experten raten zudem, beim Einkauf die Angaben zu Füllmenge und Grundpreis im Blick zu behalten.
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