Mittlerweile ist es ein vollkommen normaler Anblick: An der Kasse bei Lidl, Rewe & Co. zücken die Kunden sofort ihr Handy, um den Code ihrer App zu scannen. Lebensmittelhändler-Apps werden immer beliebter und sind inzwischen bei nahezu allen Supermärkten und Discountern in Gebrauch.
Anfang des Jahres 2025 hat „Bitkom“ eine repräsentative Umfrage unter Kunden durchgeführt. Das Ergebnis? Insgesamt haben 72 Prozent aller Smartphone-Nutzer in Deutschland mindestens eine App von Rewe, Lidl & Co. installiert – ein immenser Anstieg, denn im Vorjahr lag dieser Wert bei nur 58 Prozent.
Wird auch Aldi eine App anbieten?
Die Lidl-Plus-App wurde im Google Play Store bereits über 100 Millionen Mal heruntergeladen. Die Rewe-Bonus-App verzeichnet mehr als 10 Millionen Downloads, obwohl das Treueprogramm erst dieses Jahr eingeführt wurde. Auch die Apps von Kaufland und Netto haben im Google Play Store jeweils mehr als 10 Millionen Downloads erreicht.
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Laut eigenen Angaben konnte Edeka Anfang 2025 1,5 Millionen Kontoverknüpfungen mit der Edeka-App verzeichnen. Einer der wenigen Lebensmittelhändler, der noch keine Kunden-App anbietet, ist Aldi. Jedoch wird auch dort intensiv darüber nachgedacht, eine eigene App auf den Markt zu bringen (mehr dazu hier >>>).
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Rewe, Lidl & Co.: Wie viel Kunden wirklich sparen
Die Popularität von Apps wie denjenigen von Lidl, Rewe & Co. wächst stetig weiter. Den Kunden wird versprochen, dass sie durch die Nutzung der Apps deutlich sparen können. So heißt es in der Werbung etwa: „Mit der Lidl-Plus-App noch mehr sparen“ oder „Bei jedem Einkauf extra sparen – mit der Rewe-App“.
Doch werden diese Versprechen wirklich eingehalten? Das Preisvergleichsportal Smhaggle hat im Auftrag der dpa insgesamt 1,3 Millionen Kassenbons analysiert – mit ernüchternden Ergebnissen. Tatsächlich sparen App-Nutzer lediglich zwischen 0,75 und 2,29 Prozent auf ihren gesamten Einkauf.
Aber wer profitiert eigentlich richtig von den Apps? Hauptsächlich die die Unternehmen! Rewe, Lidl & Co. sammeln nämlich die wertvollen Daten der Nutzer, um mehr über das Einkaufsverhalten ihrer Kunden zu erfahren. Für die ganzen Vorteile und Angebote müssen die Kunden also mit ihren wertvollen Daten zahlen – und das meistens, ohne sich darüber im Klaren zu sein. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisiert diesen Zustand und ist sogar gegen Lidl gerichtlich vorgegangen (mehr dazu hier >>>).

