Aldi Süd macht Ernst!
Schon Mitte Januar 2026 will der Discounter bei all seinen Fleisch-Eigenmarken keine Artikel mit Haltungsstufe 1 mehr anbieten. Die niedrigste Haltungsform wird komplett aus den Kühlregalen verbannt, Aldi-Eigenmarken müssen dann mindestens die Bedingungen der Haltungsstufe 2 nachweisen können.
Damit will der Discounter ein Zeichen fürs Tierwohl setzen und somit auch die Qualität seiner Fleischprodukte erhöhen. Doch wie wirkt sich diese Maßnahme auf die damit verbunden Preise aus? Müssen sich Kunden künftig damit abfinden, dass Eigenmarken-Fleisch bei Aldi im kommenden Jahr etwas teurer werden?
Aldi macht Ernst beim Billig-Fleisch
Bei Fleisch der Haltungsstufe 1 gibt es keine verpflichtende Frischluft- oder Auslaufbereiche für Tiere. Zudem ist das vorgeschrieben Mindestmaß an Platz, den die Tiere im Stall haben, stark begrenzt – beispielsweise 0,75 Quadratmeter für ein Schwein. Bei der Fleischproduktion von Haltungsstufe 2 gibt es im Schnitt 10 Prozent mehr Platz für die Tiere.
Aldi hat bereits bei seinem Frischfleisch-Angebot rund die Hälfte der Produkte auf Haltungsstufe 3 oder höher aufgewertet. Nun sind die Eigenmarken von Aldi Süd dran, die am Januar 2026 mindestens Haltungsstufe 2 aufweisen müssen. Bis 2030 wollen alle großen Handelsketten in Deutschland ihre Eigenmarken auf höhere Haltungsformen anheben (>> wir berichteten über die Pläne des Discounters).
Doch bedeuten höhere Haltungsformen auch einen höheren Preis? Unsere Redaktion hat bei Aldi Süd nachgefragt, was Kunden nun im Eigenmarken-Sortiment des Discounters erwartet.
Deutliche Antwort von Aldi Süd
Auf Anfrage unserer Redaktion verweist Aldi Süd zunächst auf den hauseigenen Vorsatz, gute Qualität zum bestmöglichen Preis anzubieten, betont aber gleichzeitig: „Dennoch kann es Tierwohlware nicht zum Preis von konventioneller Ware geben, da alle Akteur:innen entlang der Kette entsprechend ihren Mehrleistungen entlohnt werden müssen.“ Mit anderen Worten: Wer mehr Tierwohl bei der Lebensmittelherstellung wünscht, muss dafür eben tiefer in die Tasche greifen.
„Für Aldi Süd gibt es in Deutschland langfristig keine Alternative zu einer tierwohlgerechteren Nutztierhaltung“, teilt der Discounter mit. Das Unternehmen wird sich also zweifellos in den kommenden Jahren mehr für Fleischwaren aus höheren Haltungsformen einsetzen – was sich dann logischerweise auch auf den Preis der Eigenmarken auswirken wird.

