Dieser Vorfall schockiert wohl die ganze Welt – am Sonntagmorgen (19. Oktober) brachen maskierte Räuber ins Kunstmuseum Louvre ein. Die Verbrecher schafften es, neun Exponate aus der Schmucksammlung von Napoleon zu erbeuten.
Der Louvre in Paris öffnete wie üblich am Sonntag um 9 Uhr morgens. Nach ersten Ermittlungsergebnissen ereignete sich der Raubüberfall kurz danach, um 9.30 bis 9.45 Uhr. Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati teilte auf „X“ mit, dass es glücklicherweise keine Verletzten gab.
Louvre bleibt vorerst geschlossen
Aktuell ist die französische Polizei im Einsatz. Während die Ermittlungen andauern, bleibt der Louvre vorerst geschlossen. Auf der Website des Museums heißt es: „Das Louvre-Museum bleibt heute aus außergewöhnlichen Gründen geschlossen.“ Die Besucher wurden umgehend vollständig evakuiert. Wie „Focus“ berichtet, verlief dies ohne Zwischenfälle.
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Laut ersten Berichten der Zeitung „Le Parisien“ konnten die Verbrecher insgesamt neun Stücke aus der Schmucksammlung von Napoleon und der Kaiserin erbeuten. Darunter befinden sich eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem von Kaiserin Eugénie (Ehefrau von Napoleon III.). Der Wert des Diebesgutes wird aktuell noch ermittelt. Der Innenminister Laurent Nuñez spricht jedoch von „unschätzbarem Wert“. Eines der gestohlenen Schmuckstücke sei wenige Stunden nach dem Überfall nahe dem Museum gefunden worden. Dies gab Kulturministerin Rachida Dati am Sonntagmittag (19. Oktober) im Fernsehsender „TF1“ bekannt.
Bei dem Diebstahl waren die Täter vollkommen vermummt. Vor dem Museum wurde ebenfalls eine Krone von Kaiserin Eugenie gefunden – sie könnte möglicherweise beschädigt worden sein. Auffällig ist auch, dass die Räuber den Riesen-Diamant „Regent“ nicht gestohlen haben, der im selben Raum im Louvre aufbewahrt wird.
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Täter nutzen wohl einen Lastenaufzug
Erste Ermittlungen haben ergeben, dass die Diebe durch eine Gebäudeseite, an der gerade Bauarbeiten stattfinden, ins Louvre gelangten. Laut Berichten nutzten die Räuber einen Lastenaufzug im Museum, der sie direkt in den Ausstellungsraum der Galerie d’Apollon führte, in dem die Juwelen von Napoleon aufbewahrt werden. Sie knackten die Vitrinen „Bijoux Napoléon“ und „Bijoux des souverains“ und leerten diese vollständig, wie die französische Zeitung „Libération“ berichtet.
„Le Parisien“ berichtet, dass die Täter die Fenster eingeschlagen haben. Zwei Männer betraten daraufhin das Museum, während ein dritter Wache gehalten haben soll. Insgesamt sollen die Räuber nur knapp vier Minuten im Louvre gewesen sein. „Das sind Profis“, sagte Dati. Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. „Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie natürlich Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung.“
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Der Sender „Europe 1“ berichtet, dass zwei bis vier Täter am Raubüberfall beteiligt gewesen sein könnten. Die genaue Anzahl ist noch nicht bekannt. Doch fahndet die Polizei nun nach einer Vierergruppe. Laut dem Sender parkten die Täter mit einem Motorroller in der Nähe des Museumsgeländes. Mit einer Kettensäge hätten sie ein Fenster des Museums aufgebrochen, um sich Zugang zu verschaffen.
Direkt nach der Tat sind die Räuber mithilfe der Motorräder in Richtung der A6 geflohen. Die Täter sollen auf zwei hochmotorisierten Motorrollern die Flucht ergriffen haben, berichtete „Le Parisien“. Seitdem befinden sich die Täter auf der Flucht. Auf „X“ ist nun ein Video aufgetaucht, dass einen der vermeintlichen Räuber zeigen soll. In einer gelben Warnweste macht sich eine unerkennbare Person an einer der Vitrinen zu schaffen.
Laut Informationen der „Bild“ leitet die Staatsanwaltschaft in Paris jetzt Ermittlungen wegen „organisierten Bandendiebstahls“ und „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ ein.
Mittlerweile ist auch klar, was genau gestohlen worden ist: Eine Halskette und ein Ohrring aus der Kollektion von Kaiserin Marie-Louise (1791-1847), der zweiten Frau von Napoleon Bonaparte. Eine Halskette, ein Paar Ohrringe und ein Diadem aus den Kollektionen der Königinnen Marie-Amelie (1782-1866) und Hortense (1783-1837).
Dazu noch zwei Broschen und ein Diadem aus der Kollektion der Kaiserin Eugenie (1826-1920)
Die Krone der Kaiserin Eugenie wurde gestohlen, aber von den Dieben verloren und ist vor dem Museum gefunden worden (mit dpa und afp).

