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Bundesland will Preis-Wahnsinn an Tankstellen ein Ende setzen – doch Experten halten Idee für kritisch

Ein Bundesland will dem Preis-Chaos an Tankstellen ein Ende setzen. Doch die Idee könnte mehr Probleme schaffen, als sie löst.

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Günstig tanken? In diesen Ländern ist der Sprit am billigsten

Die Spritpreise in Deutschland schwanken täglich – oft im Minutentakt. Laut Bundeskartellamt ändern sich die Preise im Schnitt bis zu 20 Mal am Tag. Für Autofahrer bedeutet das ein ständiges Auf und Ab an der Zapfsäule. Günstig zu tanken, gleicht einem Glücksspiel.

Nun soll sich das ändern. Ein Vorschlag aus Baden-Württemberg will das Preischaos eindämmen. Das Bundesland orientiert sich dabei an einem Modell aus Österreich. Doch Fachleute bezweifeln, dass die Idee den gewünschten Effekt bringt.

Preisregelung nach österreichischem Vorbild

Der Antrag aus Baden-Württemberg sieht vor, dass Tankstellen die Spritpreise künftig nur noch einmal täglich erhöhen dürfen. Über den Vorschlag soll der Bundesrat am 17. Oktober beraten. Preissenkungen wären weiterhin jederzeit erlaubt. Ziel sei es, das „teils chaotische Auf und Ab“ an deutschen Tankstellen zu bremsen, berichtet „Merkur“.

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In Österreich gilt ein solches System bereits seit 2009. Dort dürfen Tankstellen die Preise nur einmal pro Tag – um 12 Uhr – anheben. Nach Angaben des „Merkur“ soll dieses Modell für mehr Transparenz sorgen und den Wettbewerb stärken.

Kritik von Experten und Verbraucherschützern

Ob das Vorhaben Verbrauchern tatsächlich hilft, bleibt umstritten. Der ADAC warnt laut „Merkur“, dass Tankstellenbetreiber die Preise künftig „von vornherein höher ansetzen“ könnten. Damit könnten mögliche Verluste durch die neue Regelung ausgeglichen werden. Statt einer Entlastung drohe eine Verteuerung. Befürworter sehen hingegen Vorteile bei der Übersichtlichkeit. Verbraucher könnten sich besser orientieren, wann Tanken günstiger ist.


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Ein Blick nach Österreich zeigt ein zwiespältiges Bild. Zwar habe sich die Preistransparenz dort verbessert, doch laut „Merkur“ blieben spürbare Kosteneinsparungen aus. Kritiker warnen zudem, dass große Mineralölkonzerne von der Regelung stärker profitieren könnten als kleine Anbieter. Diese hätten weniger Spielraum, um flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren.

Ob das geplante Modell in Deutschland tatsächlich zu stabileren Preisen führt, bleibt offen. Sicher ist: Die Diskussion um den Spritpreis geht in die nächste Runde.

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