Die körperlichen und seelischen Schäden der Geiseln, die nach 738 Tagen aus der Gefangenschaft durch die Hamas freikommen, könnten gravierend sein. Israel bereitet sich sorgfältig auf ihre Aufnahme vor.
Hagai Levine, der das Ärzteteam des Forums der Familien der Geiseln leitet, will frühere Fehler vermeiden. „Wir wissen aus der Vergangenheit, dass viele der Geiseln langfristige Schäden entwickelt haben, die anfangs übersehen wurden“, erklärt er gegenüber der „Berliner Morgenpost„. „Dies ist nicht das Ende ihrer Tortur. Es ist nur der Beginn eines langen Heilungsprozesses – für Körper und Seele.“ Zahlreiche Betroffene litten später an Nieren- oder Herzproblemen und hatten Lungenschäden. Nun sollen sie intensiver und länger medizinisch betreut werden.
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Hamas hinterlässt Geiseln in kritischem Zustand
Anhaltender Hunger und schlechte Luft hätten den Zustand der Körper stark verschlechtert, sagt Levine gegenüber der „Berliner Morgenpost“. Einige könnten sogar in akuter Lebensgefahr sein. Einat Yehene, Psychologin für die Geiseln und ihre Familien, betont die Herausforderungen bei der Rehabilitation. „Je länger die Gefangenschaft in den Tunneln der Hamas dauerte, desto umfangreicher wird die Erholung sein.“ Die Rückkehr in ein normales Leben bedarf sorgfältiger Schritte. Adamant ist Yehene darin, dass ehemalige Mitgefangene nicht getrennt werden, da ihre Verbindung für die psychische Verarbeitung wichtig sei.
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Hamas-Gefangene brauchen ein geschütztes Umfeld
Die Geiseln wurden zuerst an das Rote Kreuz übergeben. Diesmal hatte die Hamas laut Verhandlungsergebnissen auf entwürdigende Propagandazeiten verzichtet. Das Rote Kreuz übertrug dann die Verantwortung an israelische Teams, die sie ins Land brachten. In Südisrael wurde ein erster medizinischer Check durchgeführt. Ernstfälle wurden sofort in nahe gelegene Krankenhäuser gebracht. Per Helikopter ging es anschließend in bestens vorbereitete Kliniken im Zentrum Israels. Wann die Geiseln ihre Familien sehen, sei noch unklar.
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