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Alptraum für Familien geht weiter – nur 4 tote Hamas-Geiseln sollen übergeben werden

Das Zittern geht weiter, ob und wann die Überreste der toten Hamas-Geiseln übergeben werden. Ein Experte erklärt die dramatischen Hintergründe.

© IMAGO/ZUMA Press Wire

Emotionales Wiedersehen: Israelische Geiseln kehren zu ihren Familien zurück

Am Montag (13. Oktober) gehen bewegende Bilder von israelischen Hamas-Gefangenen um die Welt, die nach rund zwei Jahren endlich wieder ihre Familien wiedersehen können. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die Übergabe der Geiseln als ein „historisches Ereignis“. US-Präsident Donald Trump erklärte bereits „Der Krieg ist vorbei“ – und die Hoffnung sei groß, dass nun wirklich ein Ende des Nahost-Konflikts in Sicht ist.

Doch für einige Angehörige wird sich der Alptraum noch mindestens einige Stunden oder Tage weiter ziehen. Denn die Geiselfamilien haben nach eigenen Angaben erfahren, dass die islamistische Hamas heute nur vier von 28 toten Geiseln an Israel übergeben will. Das verkündete das Forum der Geiselfamilien auf X , eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht.

Ein Schock für alle Angehörigen, nicht nur aus emotionalen, sondern auch aus religiösen Gründen, wie ein Sprecher des Zentralrats der Juden in Deutschland gegenüber dieser Redaktion erklärte.

Familien wollen endlich mit dem Hamas-Horror abschließen

Zu den Betroffenen gehört auch Ifat Haymann. Ihre Tochter Inbar Haymann wurde wie so viele beim „Nova-Festival“ am 7. Oktober 2023 entführt und nach Gaza verschleppt. Ende des selben Jahres wurde der Tod der damals 27-Jährigen bestätigt. Seitdem wird ihr Leichnam von den Hamas-Terroristen zurückgehalten. „Ich will ein Grab, an dem ich um Inbar weinen und sie für immer lieben kann“, fleht die Mutter seit zwei Jahren und hofft, dass ihre Rufe nun endlich erhört werden (hier mehr dazu).  

„Dies stellt einen eklatanten Bruch des Abkommens durch die Hamas dar. Wir erwarten von der israelischen Regierung und den Vermittlern, dass sie unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um dieses schwere Unrecht zu beheben“, heißt es in dem „X“-Beitrag weiter. Auch den Familien wird daran gelegen sein, dass sich schnell eine Lösung findet. Denn ihr Leid nimmt kein Ende, ehe sie sich nicht von ihrem Liebsten verabschieden können.

Bestattung hat für Juden besonderen Wert

Laut einem Sprecher des Zentralrats der Juden in Deutschland ist die Bestattung von Toten klar in den Gesetzen geregelt und demzufolge kein Privatrecht, sondern „ein Gebot, dessen Beachtung der Gesellschaft obliegt. Aufgrund der besonderen, in der Tora geschilderten Beschaffenheit des Menschen als eines „Ebenbildes Gottes“ (Zelem Elohim) wird die Verweigerung der Beisetzung einer Leiche mit der öffentlichen Blasphemie (Kilelat Elohim) gleichgesetzt.“

++ Nahost-Ticker: Alle lebenden Geiseln frei ++ Security muss während Trump-Rede eingreifen ++

Und weiter: „Auch weil die Toten dem Willen der Lebenden ausgeliefert sind und sich weder gegen die Misshandlung wehren noch jemanden für eine Wohltat entlohnen können, werden die Gesetze der Bestattung im Judentum höher als viele andere Gebote eingestuft sowie sehr streng und detailliert geregelt. Der Respekt vor den Toten ist deshalb ein zentraler Wert der jüdischen Ethik.“


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Israels Militär ging von vornherein nicht davon aus, dass alle 28 verbliebenen Überreste wie in dem Friedensabkommen vereinbart innerhalb der 72 Stunden übergeben würden. Die Hamas hatte bereits angekündigt, dass nicht klar sei, ob alle Leichen in dem zerstörten Gebiet gefunden werden könnten.