Pflanzliche Fleischalternativen wie „Veggie-Burger“ erfreuen sich wachsender Beliebtheit, doch bald könnten sie einen anderen Namen tragen. Das Europaparlament hat beschlossen, dass Begriffe wie „Soja-Schnitzel“ oder „Steak“ zukünftig nur noch für tierische Produkte erlaubt sein sollen.
Vor allem Landwirte sollen davon profitieren, so die Initiatorin Céline Imart von der EVP-Fraktion.
Streit um Begriffe: Rewe, Kaufland & Co. betroffen
Die Politikerin warnt vor einer „echten Verwechslungsgefahr“ zwischen pflanzlichen und tierischen Produkten. Kritiker widersprechen: Niemand greife aus Versehen zu einem Tofuwürstchen, weil er es für eine echte Wurst halte. Doch auch Rewe, Kaufland & Co. sehen das mögliche Verbot kritisch. Solche Produkte seien längst ein fester Teil des Angebots.
+++ Ein Kommentar unseres Redakteurs zum Thema: Verbot für „Tofu-Würstchen“ und „veganes Schnitzel“ – für wie dumm hält man uns? +++
Deutschland als größter Markt für Fleischersatz steht mitten in diesem Streit. 2024 wurden hier etwa 121.600 Tonnen produziert. Das Wachstum in diesem Bereich zeigt: Verbrauchern sind bewusste Entscheidungen für Alternativen wichtig. Auch Unternehmen wie Aldi Süd, Lidl und Burger King mischen mit – und sprachen sich öffentlich gegen das Verbot aus.
Kritik von Verbrauchern
Doch das Parlament ficht die Kritik nicht an. Es geht nun in die heiße Phase der Verhandlungen mit den EU-Staaten. Viele Firmen, darunter auch Rewe, Kaufland & Co., befürchten erhebliche Auswirkungen. Verbraucher könnten die Änderungen als unnötige Bevormundung empfinden, warnen Experten der Lebensmittelbranche.
Die Organisation Foodwatch meint: „Niemand kauft versehentlich Tofuwürstchen, weil er glaube, es seien Rinderwürste.“ Die Kritik zeigt, wie gespalten die Meinungen sind. Rewe, Kaufland & Co. betonen derweil, dass modern denkende Kunden stärker auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz achten.
Wann und ob das Verbot tatsächlich umgesetzt wird, bleibt unklar. Zunächst müssen die EU-Mitgliedstaaten grünes Licht geben. Die deutsche Bundesregierung hat sich dazu bislang zurückgehalten. Was das für Rewe, Kaufland & Co. sowie die Verbraucher bedeutet, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.
(mit dpa)
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