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Urlaub auf Mallorca: Während du nach einer Ferienwohnung suchst, passiert es hier jeden Tag

Während die einen Urlaub auf Mallorca planen und nach einer Ferienwohnung suchen, können andere keinen Raum zum Leben finden.

© IMAGO/Schöning

Der gefährlichste Lost Place Mallorcas ist das Alte Gefängnis in Palma

Wie sieht der gefährlichste Lost Place Mallorcas von innen aus? Wir haben uns für dich umgesehen.

Seit der Corona-Pandemie ist der Wunsch nach einem Urlaub auf Mallorca wieder gewachsen. Immer mehr Menschen trudeln jährlich auf der Baleareninsel ein und strömen an die Playa de Palma, um sich in am Strand zu sonnen und ein kühles Getränk zu schlürfen. Für die einen geht es dann später zum Feiern an den Ballermann, die anderen lassen den Abend lieber ruhig bei einem leckeren Essen im Restaurant ausklingen.

Doch während sie sich nur Gedanken über ihren Urlaub auf Mallorca machen, haben die Einheimischen ganz andere Probleme. Und dazu zählt nicht nur der Massentourismus.

Leben auf Mallorca wird für Einheimische zum Kampf

Während Touristen nach einer geeigneten Ferienunterkunft für ihren Aufenthalt auf der Insel suchen, wissen die Mallorquiner gar nicht mehr, wohin mit sich. Überall entstehen Hotels oder Ferienhäuser – und gleichzeitig schwindet der Wohnraum für die Einheimischen immer mehr. Es herrscht akute Wohnungsnot.


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Es ist sogar so schlimm, dass sich die Zahl der Wohnungs- und Obdachlosen auf Mallorca innerhalb kürzester Zeit verdreifacht hat, wie die „FAZ“ schreibt. Einige hausen nun in einem leer stehenden Gefängnis, an einer Landstraße Richtung Valldemossa und Sóller. „Das ist immer noch besser hier als im Winter auf der Straße“, sagt eine Frau durch die vergitterten Fenster.

Urlaub auf Mallorca oder Kampf gegen den Massentourismus

In Palma leben über tausend Menschen unter Brücken, in Zelten und in Barackensiedlungen – im besten Fall im Wohnmobil. Manche machen den Massentourismus für ihr Leid verantwortlich und besetzen immer wieder Ferienanlagen. Zuletzt musste Ende Februar sogar eine geräumt werden. Hier hatten sich 150 einkommensschwache Familien niedergelassen.

Noch im Juli 2024 gingen 50.000 Menschen gegen den Massentourismus auf die Straßen. Protestgruppen schrieben Brandbriefe. Doch bisher trugen die Demonstrationen und Aufrufe keine Früchte. Über 18 Millionen Urlauber kamen allein 2024 auf die Insel.


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Daniel Arenas von der Maklervereinigung ABINI bemerkt neben dem Abbau und der Teuerung des Wohnungsbaus auch eine zeitgleiche Verdopplung der Bevölkerung auf der Insel. Für die Mittelschicht sei es kaum noch möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden.