Die Lage in der Automobilbranche spitzt sich zu. Auch Traditionsunternehmen Opel hatte in den letzten Jahren zu kämpfen. Im Jahr 2014 machte Opel den Standort Bochum dicht. Für den Standort Kaiserslautern liegen die Pläne für eine neue Batteriefabrik auf Eis.
Betroffen ist auch der Standort Eisenach. Das Werk kam nicht einmal auf 30 Prozent seiner möglichen Kapazität. Aber was bedeutet das für die Zukunft? Thüringen24 hat bei Opel nachgefragt.
Opel in Eisenach nicht ausgelastet
Die Automobilindustrie leidet unter sinkenden Absatzzahlen, vor allem bei Elektroautos. Viele Fabriken sind nicht ausgelastet. Der renommierte Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) warnt: „Alle müssen sich fragen, wie viel Produktion sie brauchen und wo sie diese Produktionskapazitäten zu möglichst wettbewerbsfähigen Kosten aufbauen.“ Eine ernüchternde Prognose für die Branche.
+++ Opel feiert neue Verkaufszahlen! Es gibt aber einen Dämpfer +++
Die deutschen Autowerke von Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz waren im vergangenen Jahr durchschnittlich nur zu gut zwei Dritteln ausgelastet. Ein besonders drastisches Beispiel ist Opel Eisenach, wo nicht einmal 30 Prozent der möglichen Kapazität genutzt wurden. Das geht aus einer Auswertung des Datenspezialisten Marklines für die Deutsche Presse-Agentur hervor.
Werke stehen unter Druck
Einige Automobilhersteller ziehen bereits Konsequenzen. Ford will sein Werk in Saarlouis Ende 2025 schließen. Audi überdenkt den Standort Brüssel und bei VW in Dresden könnte die Fahrzeugproduktion komplett eingestellt werden. Zuletzt wurde 2014 ein großes Autowerk in Deutschland geschlossen, als Opel den Standort Bochum aufgab.
Unter Druck stehen vor allem Werke, die sich auf Elektroautos spezialisiert haben. Constantin Gall von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY erklärt: „Weil die Nachfrage einfach nicht so kommt, wie sie prognostiziert wurde.“ Die Überkapazitäten bei den E-Auto-Fabriken zwingen die Hersteller zu harten Maßnahmen. Ältere Fabriken lassen sich oft nicht mit vertretbarem Aufwand für die Elektroproduktion umrüsten.
Opel glaubt an Eisenach
Opel äußert sich vorsichtig: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir grundsätzlich keine Zahlen zu Kapazitäten und Auslastung unserer Werke kommentieren“, schreibt ein Sprecher auf Anfrage von Thüringen24. Allerdings glaubt Opel an den Standort Eisenach. Der Sprecher betont die Vorbereitungen für die Serienfertigung des neuen vollelektrischen Opel Grandland. Dafür wurden bereits 130 Millionen Euro investiert. „Die Umbaumaßnahmen sowie der Modellwechsel vom aktuellen auf den neuen elektrischen Grandland wirkten sich dabei auch bereits 2023 auf die Produktionsplanung aus“, sagt er weiter.
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Opel hat sowohl 2023 als auch im bisherigen Jahresverlauf starke Ergebnisse erzielt. Nachdem der weltweite Absatz von Opel 2023 um starke 15 Prozent zugelegt hatte, haben knapp 90.000 neu zugelassene Pkw allein in den ersten sieben Monaten 2024 in Deutschland für ein Wachstum um 12,7 Prozent sowie einen Marktanteil von 5,2 Prozent gesorgt.