Im Zeitalter von Whatsapp, Instagram, E-Mail und Co. hat sich das Briefe schreiben und empfangen bei vielen mittlerweile auf das Mindeste begrenzt und das, obwohl mittlerweile auch Briefmarken online ausgedruckt werden können. Trotz modernisiertem Nutzerverhalten gelten für die Deutsche Post aber auch weiterhin die gleichen Regeln.
Eine davon ist die zeitnahe Brief-Zustellung. Und die stellt die Zusteller oft vor eine enorme Herausforderung. Zeit umzudenken, findet Konzernchef Frank Appel. Sicher ist allerdings: Mögliche Änderungen für die Mitarbeitenden werden auch die Kunden zu spüren bekommen.
Deutsche Post hofft auf Gesetzänderung
Das Problem: Die Gesetzgebung verlangt, dass mindestens 80 Prozent der Briefe bereits am nächsten Tag bei den Empfängern sein sollen. Eine Forderung, die Appel jetzt hinterfragt. „Muss tatsächlich jeder Brief – oder mehr als 80 Prozent – am nächsten Tag zugestellt werden?“
Mit Blick auf die Nachfrage in Sachen Brief-Verschickung hält der Konzernchef diese Regelung für nicht mehr zeitgemäß. „Wir können nicht so tun, als wäre die Welt wie vor 20 Jahren.“ In der Politik ist das Thema durchaus präsent. Einen Entwurf zur Gesetzänderung soll es möglicherweise bereits 2023 geben.
Deutsche Post: Gesetzänderung betrifft Kunden stark
Es ist eine Debatte, die Entlastung verspricht, die Kunden im Umkehrschluss allerdings auch stark betrifft. Für Empfänger würde das nämlich bedeuten, dass sie länger auf ihre Briefe warten müssten. Die Deutsche Post kämpfte in der Vergangenheit aufgrund mangelnder Personallage verstärkt mit Problemen bei der Brief-Zustellung.
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Als Grund für den mancherorts auf 30 Prozent gestiegenen Personalmangel gibt die Deutsche Post die Corona-Pandemie und die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt an. Kunden der Post interessierte das aber anscheinend bislang nicht, denn die Anzahl der Beschwerden für zu spät zugestellte oder verlorene Briefe stieg in den letzten Monaten an.