Das war doch mal wieder eine durch und durch gelungene Saison an der Playa de Palma auf Mallorca! Mit Überraschungen durchtränkte sieben Monate Party am Stück haben am letzten Oktoberwochenende ein großes Finale erlebt. Wir blicken zurück auf sieben spannende Monate buntestes Treiben am Ballermann.
Der Transfermarkt ist eröffnet
Die Gerüchteküche waberte schon weit vor Weihnachten 2024. Würde Mia Julia, unangefochtene Königin des Ballermanns, tatsächlich vom Bierkönig zum Erz-Konkurrenten Megapark wechseln? Und wenn ja, was hätte das für Konsequenzen?
+++Voll bis unters Dach – Capital Bra zum ersten Mal auf Mallorca+++
Immerhin galt seit 2007 ein Abkommen unter den Clubs: Wer einmal beim einen spielt, darf niemals beim anderen auftreten. Niemals. Anfang April kündigte der Megapark den Pakt unter einem Vorwand auf. Dem Bierkönig wurde zur Last gelegt, dass dort die Kölsche Band „Höhner“ aufgetreten sei. Die hätte bereits vor 20 Jahren mal im Megapark gespielt. Man habe keine Freigabe für den „Wechsel“ erteilt. Mit dem Ende der sogenannten „Liste“ war der Weg frei.
Nicht nur für Mia Julia. Mit der 38-Jährigen wechselten auch Anna-Maria Zimmermann, Oli P. und Rumbombe von der Schinkenstraße in die erste Meereslinie. Doch der Bierkönig war darauf vorbereitet.
Einsicht im Bierkönig
Das legendäre Partyschlachtschiff war in die Jahre gekommen. Schlechter Sound, schlechte Belüftung, die Treppen zerfielen, die Toiletten waren eine Zumutung, die Hygiene im Generellen mehr als zweifelhaft. Alte Fans wandten sich ab, Künstler äußerten immer unverhohlener ihren Unmut. Dann geschah das Wunder: Der sogenannte „Neue Bereich“ wurde renoviert.

Geschaffen wurde eine Konzerthalle mit beeindruckendem, Klang- und Lichterlebnis, dass sogar Künstler wie Sido oder Heino überzeugte. Dem Bierkönig gelang der Turn Around. Imagewandel geglückt. Die Augenhöhe mit dem Megapark, der mehr und mehr zur Erlebniswelt wird, ist weitgehend wieder hergestellt.
Saison der vielen Lieder
Am Anfang der Saison sangen trunkene Männerchöre an der gesamten Playa fast nur ein Lied: „Wär ich ein Möbelstück, dann wär ich eine Lampe aus den Siebzigern“. Wackelkontakt“ von Oimara. In der Mitte der Saison sangen sie „Hurensohn“ von Rumbombe. Zum Schluss folgte noch „Baby Bell“ von Breitner. „Zieh dich aus wie’n Babybel und dann Baby, Baby, bell! Wau wau wau wau wau wau“. Bis in die Morgenstunden war das Gekläffe ralliger Rüdenrotten beim Closing immer und immer wieder zu hören.
+++Ballermann-Stars werden deutlich – DAS sind ihre Hits des Jahres+++
Generell gab es in dieser Saison ein ganz ordentliches Hit-Aufkommen. Die meistgespielten „Baila Baila“ (u.a. Lorenz Büffel, Mickie Krause), „SOS“ (Julian Sommer), Dreier (Frenzy), Tretboot (Almklausi, der Zipfelbube) oder „Bella Napoli“ (Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys) erfüllten allesamt die Ohrwurm-Kriterien.
Das Comeback des Jahres und die Ballermann-Botschafterin
Das war was, als der selbsternannte König des Popschlagers Michael Wendler seine Rückkehr nach Mallorca ankündigte. Da stand im September ganz Deutschland Kopf und zerstritt sich heillos in den sozialen Medien. Auf der Megapark-Bühne lieferte der Exil-Deutsche aus Florida dann aber musikalisch ab. Und hielt ansonsten die Klappe.
Isi Glück gelang in diesem Jahr zwar nicht der große musikalische Wurf, aber sie glänzt an ganz anderen Stellen und dürfte damit die wichtigste Botschafterin des musikalischen Mallorcas sein. Die Megapark-Sängerin sitzt in der kommenden DSDS-Staffel in der Jury. Sie ist derzeit das Werbegesicht von Kaufland und zog sich für den Playboy aus. Mehr Aufmerksamkeit geht kaum.
Ach ja, die Politik
Zu Beginn der Saison kündigte der Bürgermeister ein härteres Vorgehen gegen die altbekannten Störenfriede an: Säufer, Diebe, Straßenhändler, Unzüchtige. Die Polizeipräsenz wurde verstärkt und damit stieg auch kurzfristig das Sicherheitsgefühl. So wurde es eine Saison ohne allzu exzessiven Strand- und Straßensuff und weniger Gewalt.
Mehr Nachrichten:
Nur scheint es, als hätten die Masse an (stadtbekannten) Taschendieben und Drogenverkäufern neue Dimensionen erreicht. Das frustriert Anwohner und Polizei gleichermaßen, auch wenn die Behörden in diesem Jahr den ein oder anderen Erfolg präsentieren konnten.
Schlussendlich war es nach langer Zeit wieder ein Jahr, in dem die ganz negativen Schlagzeilen über den berühmt-berüchtigten Ballermann ausblieben. Wenn es was zu meckern gab, dann dass die Partymeile ganz schön ins Geld gehen kann. Aber das dürfte bei dem mittlerweile sehr hohen Niveau an Unterhaltungskultur mehr als verständlich sein.

