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ARD-Star Ulrich Wickert widmet sich der Literatur: „Ich schreibe für die Wahrheit“

Ulrich Wickert, ehemalige ARD-Legende und langjähriger Tagesthemen-Moderator, widmet sich in seinem neuen Krimi wieder der Stadt Paris.

© picture alliance / Jörg Carstensen

Die lustigsten Tagesschau-Pannen

Er war jahrzehntelang eines der bekanntesten Gesichter der ARD: Ulrich Wickert, Journalist, Autor, Europäer und leidenschaftlicher Erzähler. Nun meldet sich der ehemalige „Tagesthemen“-Moderator mit einem neuen Buch zurück. Sein Kriminalroman „Der Raub im Tunnel“ (erhältlich ab 31. Oktober) führt die Leser erneut nach Paris – die Stadt, die für Wickert längst mehr als nur eine Kulisse ist. Es ist der achte Fall seines Pariser Ermittlers Jacques Ricou, in dem sich alles um Kryptowährungen, Korruption und Kunst dreht. Bei ARD-Star Ulrich Wickert verschmelzen Realität und Fiktion zu einem stimmigen Gesamtkonzept.

Seine Worte sind so präzise gewählt wie seine Sätze einst in der ARD-Nachrichtensendung. „Ich muss die Orte sehen, über die ich schreibe“, sagt er. Deshalb spaziert der 82-Jährige regelmäßig durch seine zweite Heimat Paris. Vom Café im Quartier Latin bis zum Markt an der Seine – alles, was er beschreibt, hat er selbst erlebt. Auch als er sich mit „Bild“ in einem französischen Café in Hamburg trifft, wirkt der Journalist wie jemand, der gedanklich stets zwischen beiden Welten pendelt – Hamburg und Paris, Wirklichkeit und Erzählung.

Vom ARD-Studio zum Schriftsteller

Schon früh zog es Ulrich Wickert nach Frankreich. Als Kind besuchte er dort die Schule, später berichtete er als Auslandskorrespondent für die ARD aus Paris und prägte ganze Generationen von Zuschauern, als er von 1991 bis 2006 die „Tagesthemen“ moderierte. Doch seine Liebe zu Frankreich blieb stärker als jede Studio-Kulisse. In seinen Krimis lässt Wickert das Land leben – mit feiner Ironie, moralischer Tiefe und journalistischer Genauigkeit. „Kriminalliteratur ist für mich immer auch Gesellschaftsliteratur“, erklärt der Autor im Gespräch mit „Bild„.

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Wickerts Figuren sind keine klassischen Helden. Sie denken, zweifeln und handeln moralisch. Der Untersuchungsrichter Jacques Ricou ist für ihn „ein Mann mit Haltung“, so wie Wickert selbst – geprägt von Jahrzehnten im Journalismus. Und wie in den Nachrichten, so gilt auch in seinen Büchern: Jedes Detail muss stimmen!

Zwischen Realität und Fiktion – und immer der Wahrheit verpflichtet

Heute lebt Wickert mit seiner Frau Julia Jäkel, der ehemaligen Verlagsmanagerin, in Hamburg und Südfrankreich. In seinem Haus im Süden schreibt er täglich. „Inspiration kommt beim Tun, nicht beim Träumen“, sagt er. Seine Romane sind dadurch stets aktuell, verwoben mit politischen und gesellschaftlichen Fragen.

Mit 82 Jahren ist Wickert nicht nur Autor, sondern auch Vater, Großvater und inzwischen zweifacher Urgroßvater. Doch von Ruhestand keine Spur. „Ich schreibe für mich. Nicht für Trends, nicht für Klicks, sondern für das Erzählen und die Wahrheit, die dahinter leuchtet“, sagt er.



Bis August 2006 war Ulrich Wickert bei den ARD-„Tagesthemen“ tätig. Seitdem drückt er seine Gedanken und Vorstellungen in seinen literarischen Werken aus – wer also Gefallen an Ulrich Wickert gefunden hat, musste seitdem nicht auf ihn verzichten und wird dies auch so schnell nicht tun müssen.