Die Sozialreportage „Hartz und Herzlich“ begleitet Menschen in sozialen Brennpunkten mit Kameras durch ihren Alltag. Viele Protagonisten beziehen dabei staatliche Unterstützung, um ihren Alltag meistern zu können. In einer neuen Folge „Hartz und Herzlich – Tag für Tag Rostock“ zeigen die Bewohner des Blockmacherrings, mit welchen Herausforderungen sie täglich kämpfen.
Bürgergeld-Empfängerin Pamela ist seit drei Jahren Bewohnerin des Rostocker Stadtteils Groß Klein. In dem Viertel im Nordwesten der Hansestadt direkt an der Ostsee leben an die 14.000 Menschen. Wie viele von ihnen kämpft auch sie täglich mit familiären Sorgen und dem Leben am finanziellen Existenzminimum. Pamela nimmt ihr Schicksal nun selber in die Hand – sie möchte nichts mehr vom Jobcenter wissen!
Bürgergeld-Empfängerin sitzt auf dem Trockenen
Wie nahezu jeden Nachmittag stattet Freundin Marita Bürgergeld-Empfängerin Pamela einen Besuch ab. Diesmal hat sie etwas ganz Besonderes im Schlepptau: ihren brandneuen Reisepass! Bei diesem Anblick ist Pamela sofort Feuer und Flamme sich ebenfalls einen Reisepass zu beantragen. Dann steht einem gemeinsamen Trip mit der Fähre nach Dänemark nichts mehr im Weg – oder etwa doch?
+++ Bürgergeld-Empfänger hat zu viel Geld: „Cent-Stücke brauche ich nicht“ +++
Mit einem Satz reißt Bürgergeld-Empfängerin Pamela die beiden aus ihren Träumen und holt sie zurück auf den harten Boden der Tatsachen: „Aber du wartest bitte erst bis ich mein Geld habe. Ich habe nämlich schon wieder Probleme mit dem Jobcenter!“ Der Grund: „Wegen meiner Kohle. Ich kriege mein Geld nicht und das ist jetzt schon der zweite Monat. Ich kriege zwar meine Rente und ich habe auch meine Nachzahlung von der Rente gekriegt, weil ich ja so wenig Rente habe – ich muss ja auf ein bestimmtes Limit kommen – aber wo sind die 86 Euro vom Jobcenter? Die habe ich jetzt schon zweimal nicht gekriegt“, erklärt Pamela frustriert.
Pamela wütet: „Dann kann mich das Jobcenter mal“
Weiter erzählt sie ihrer Freundin Marita: „Und jetzt habe ich doch einen Termin gekriegt bei der Leistungsstelle und dann möchte ich wissen, wo mein Geld ist! Hoffentlich klappt das mit der WIRO, dass ich da arbeiten kann. Dann bin ich für acht Stunden außer Haus und habe meine 1400 bis 1500 Euro auf der Hand, dann kann mich das Jobcenter mal gerne haben!“ Die Arbeitspläne sind Marita neu: „Hast du dich da beworben?“
Bürgergeld-Empfängerin Pamela bestätigt: „Ich habe mich bei der WIRO beworben. […] Die haben ja Büroräume und die mache ich dann sauber. Ich habe dann meine Arbeitszeiten, ich kriege Urlaubsgeld und habe ab und zu auch mal ein oder zwei Tage frei, wo ich mich auskurieren kann von dem ganzen Geputze. Und habe von morgens bis nachmittags eine geregelte Arbeitszeit. Was will ich denn mehr? Ich habe echt die Schnauze voll vom Jobcenter. Ich will vom Jobcenter weg!“
RTL2 zeigt die neuen Folgen von „Hartz und Herzlich“ täglich ab 18.05 Uhr. Vorab ist die Sendung auch in der RTL+-Mediathek abrufbar.

