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ARD-Reporter besucht Bochumerin: In zehn Jahren wird sie unheilbar erkranken

Kim aus Bochum weiß schon heute, dass sie in zehn Jahren unheilbar erkranken wird. In einer ARD-Doku verrät sie, was ihr dennoch Mut macht.

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Es ist eine spannende Frage: Will ich wissen, wann ich sterbe? Will ich wissen, ob ich in zehn, fünfzehn oder vielleicht zwanzig Jahren unheilbar erkranke? Und falls ja, würde ich mein Leben dann anders leben? Dieser Frage ist ARD-Reporter Frank Seibert auf den Grund gegangen. In der Dokumentation „Willst Du wissen, wann Du stirbst? Frank Seibert und die Gendiagnostik“ besuchte der Journalist unter anderem die 27-jährige Bochumerin Kim.

Sie weiß, dass in ihren Genen eine Mutation steckt. „In ungefähr zehn Jahren wird diese Mutation wahrscheinlich eine Krankheit auslösen, gegen die es aktuell noch keine Heilung gibt“, heißt es in der ARD.

Kim aus Bochum wird an Alzheimer erkranken

Doch sie versucht, sich nicht aufzugeben. „Wenn man als Mensch irgendwann versteht, und vielleicht sogar jung versteht, ich werde irgendwann sterben, dann bekommt das Leben dermaßen großen Wert, dass ich versuche, alles so zu leben, dass das irgendwie für mich passt. Das macht manchmal Druck, aber es ist wunderschön“, so die 27-Jährige.

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Als sie zwanzig Jahre alt war, erlebte Kim, dass ihr Vater an Alzheimer erkrankte, eine Gen-Untersuchung zeigte, dass der Ursprung der Erkrankung in seiner DNA lag. Die Krankheit ist vererbbar. Schnell war Kim klar, auch sie trägt die Mutation in sich. Kim erinnert sich noch genau an den Tag, an dem sie das Ergebnis der Gen-Untersuchung erhielt.

Es sei ein grauer Tag gewesen, berichtet Kim. Später erinnert sie sich, dass sie nur auf der Rücksitzbank ihrer Eltern saß, versucht habe, so zu weinen, dass es niemand mitbekomme, da sie merkte, dass auch ihre Eltern sehr traurig seien.

„Ich habe damit nicht gerechnet, dass mich das so aus den Socken wirft“

„Ich habe damit nicht gerechnet, dass mich das so aus den Socken wirft“, sagt Kim offen. Ihre Entscheidung bereue sie jedoch nicht, die Ungewissheit wäre schlimmer gewesen. Dennoch musste sie die Gewissheit erst einmal verarbeiten. „Ich wollte viel mehr über Leben sprechen, über Tod sprechen, über meine Sorgen sprechen, über Ängste sprechen. Und ich habe halt gemerkt, dass andere das nicht wollen. Ich habe gemerkt, das sind totale Tabu-Themen. Und dann war für mich ziemlich schnell klar, ich suche mir Unterstützung in Form von Therapie“, so Kim.



Dort habe sie gelernt, sich ihren Ängsten zu stellen. Auch ihre Beerdigung hat sie bereits geplant. Dadurch habe sie Kontrolle zurückgewonnen, könne sich in der Gewissheit ausruhen, das es jetzt noch nicht so weit sei. Liebe gebe ihr Kraft, diese sei stärker als Angst.