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Jena streicht Parkplätze für DIESE Idee – sie sorgt bei Anwohnern für Kritik

Die Stadt will mehr Plätze zum Verweilen schaffen. Doch nicht jedem gefällt die Umsetzung. Warum? Das liest du hier.

Die Stadt Jena tauscht Parkplatz gegen "Parklet" – doch nicht jeder findet diese Idee gut.
© IMAGO / Roman Möbius / Stadt Jena / Montage Thüringen24

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Die Idee ist simpel: Mitten in den Städten stehen begrünte Stadtmöbel, die zum Verweilen einladen sollen. Was in vielen Städten schon etabliert ist, soll jetzt auch in Jena Platz finden.

Doch die so genannten „Parklets“ in Jena gefallen nicht allen. Und das hat vor allem einen Grund.

Jena: „Parklets“ statt Parkplätze

Die „Parklets“ bestehen aus Holz und sind mit Pflanzenkübeln ausgestattet. Sie sind so groß wie ein normaler Parkplatz – und sollen genau dessen Platz auch einnehmen. Heißt: Wo eigentlich ein Parkplatz ist, könnte zukünftig ein „Parklet“ stehen. Das hat die Stadt Jena jetzt in der Neugasse und in der Sophienstraße umgesetzt. Dort gab es bislang kaum eine Möglichkeit, um sich mal hinzusetzen. Bis jetzt.

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Die Idee dahinter: Die Stadt will die strikte Trennung von Erholungsorten wie Parks und den Verkehr durchbrechen. Heißt: Auch da, wo es Straßen und Parkplätze gibt, soll man zukünftig Erholung finden können. Dabei sind die „Parklets“ übrigens nicht fest verankert, sondern können flexibel in der Stadt wandern.

„Bürgermeister Christian Gerlitz, Cornelia Förster vom Ortsteilrat Zentrum, Ulrike Zimmermann vom Fachdienst Mobilität und Anwohnerin Nancy Droese nahmen am neu aufgestellten Parklet in der Sophienstraße Platz.“
Bürgermeister Christian Gerlitz, Cornelia Förster vom Ortsteilrat Zentrum, Ulrike Zimmermann vom Fachdienst Mobilität und Anwohnerin Nancy Droese nahmen am neu aufgestellten Parklet in der Sophienstraße Platz. Foto: Stadt Jena

Geteiltes Echo zu den neuen „Parklets“

Die Stadt Jena ist gespannt, wie die Bürger die Idee annehmen werden. In der Vergangenheit sei immer wieder der Wunsch laut geworden, dass es mehr Grün und mehr Sitzmöglichkeiten in der Stadt geben soll. Dem wollte die Verwaltung nun nachkommen.

Bei Facebook stößt die Stadt mit ihrer Idee bisweilen auf ein geteiltes Echo. Denn eine Sache stört viele gewaltig: Dass dafür Parkplätze wegfallen. „Ich würde es verstehen in einer Einkaufsmeile, aber hier brauchen die Einwohner ihre Parkplätze“, kommentiert beispielsweise jemand. Die Stadt kontert daraufhin, dass es „unweit des Damenviertels weitere Parkmöglichkeiten, zum Beispiel im Wiesencenter oder am Gries“, gibt. Das Problem: Nach 17 Uhr würden viele kaum noch einen Parkplatz bekommen, erklärt jemand.

So lange dauert die Testphase in Jena

Ein anderer macht sich derweil Gedanken um die Sicherheit kleiner Kinder. „Könnte die Öffnung der Sitzecke zu parkenden Autos hin nicht eine Gefahr für kleine Kinder darstellen, wenn diese nicht ausreichend beaufsichtigt werden?“, fragt er. Die Stadt erklärt, dass das „Parklet“ in der Sophienstraße in einer Ladezone steht. „Dennoch ist es natürlich richtig, dass die Beaufsichtigung von Kindern durch die Eltern erfolgen muss“, betont die Verwaltung.


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Andere wiederum erfreuen sich an der Idee. „Die Sitzmöglichkeit in der Neugasse sehe ich jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit fahre. Finde ich eine tolle Idee“, kommentiert jemand. Und jemand anderes hofft, dass die Parklets lange halten und vor allem sauber bleiben werden.

Es bleibt abzuwarten, wie die Idee angenommen wird. Übrigens ist auch noch nichts in Stein gemeißelt. Die Stadt wird die „Parklets“ erst einmal von Mai bis Oktober 2023 in der Neugasse und der Sophienstraße testen. Dann soll entschieden werden, ob die Idee Bestand hat.