In einer Kartbahn-Halle in Jena sind am Samstag (25. Februar) über 30 Menschen vergiftet worden (wir berichteten). Der Grund dafür: Kohlenmonoxid. Irgendwo trat das Gas aus und etliche Besucher klagten über Atemwegsbeschwerden und Kopfschmerzen.
Erst ist nicht klar gewesen, wie es zu der Kohlenmonoxid-Vergiftung in Jena kommen konnte. Doch jetzt steht die Ursache fest.
Jena: Besonderes Phänomen verursacht Vergiftung
Am Samstag waren in der Halle zwei Karts zusammengestoßen, wobei ein Mensch leicht verletzt wurde. Im Zuge der Erstversorgung habe Meißgeier alle Menschen von der Kartbahnhalle in das Bistro geschickt. „50 Menschen auf einmal haben wir so sonst nicht im Bistro“, so die Besitzerin. Anschließend beschwerten sich Dutzende Menschen über Atemwegsbeschwerden und Kopfschmerzen. 38 Menschen wurden schließlich vom Notarzt als leicht verletzt eingestuft.
In dem mit Ofen betriebenen Bistro der Anlage sei es durch die vielen Menschen in dem Raum zu einem besonderen Phänomen, nämlich einer Inversionswetterlage, gekommen, sagte die Kartbahnbesitzerin Heike Meißgeier am Dienstag (28. Februar) auf Anfrage. Dabei sind die oberen Luftschichten wärmer als die unteren.
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Die Abgase des Ofens im Bistro sind demnach nicht nach oben gestiegen, sondern nach unten gedrückt worden, erklärte Meißgeier mit Verweis auf die Einschätzung des zuständigen Bezirksschornsteinfegermeisters. Die Lüftungsanlage habe daher statt frischer Luft Abgase in den Gastraum und die Kartbahn geblasen. Zuvor hatte die Ostthüringer Zeitung (OTZ) berichtet.
Vergiftung auf Kartbahn in Jena „unglückliche Zufälle“
Am Donnerstag darf die Kartbahn wieder öffnen. Die Polizei hat ihre Ermittlungen eingestellt. „Es gibt keinen Hinweis auf eine Straftat“, sagte ein Polizeipressesprecher am Dienstag. „Es war eine Aneinanderreihung von unglücklichen Zufällen“, so Heike Meißgeier.
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Um solchen Situationen künftig vorzubeugen, trifft die Besitzerin jetzt zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen. In der Kartbahn sind nun CO-Messgeräte installiert und am Bistrokamin befindet sich ein zusätzlicher Luftverwirbler, der den Rückstau von Rauchgasen verhindern soll. (dpa/jko)