Jena.
Für manche ist es eine Versuchung, der man fast nicht widerstehen kann. Man trifft auf eine flauschige Fellnase und kann einfach nicht anders, als sie zu streicheln. Wenn dir aber ein Hund mit einem besonderen Kleidungsstück begegnet, solltest du ihn auf gar keinen Fall anfassen.
Eine Frau aus Jena hat darauf in einer Facebook-Gruppe aufmerksam gemacht. Immer wieder nähern sich wohlmeinende Menschen ihrem Hund in Jena. Für sie wird das aber zu einem echten Problem.
Hund in Jena wird für Luise zum unersetzlichen Begleiter
Flóki – so heißt Luises treuer Vierbeiner. Seit etwa einem halben Jahr wurde der Rüde für Lusie zu einem unersetzlichen Begleiter. Der Grund: Sie leidet unter dem Borderline Syndrom und daneben noch unter Depressionen und Angststörungen.
„Verursacht wurde das wohl durch Mobbing, Missbrauch, Stalking und anderen gesundheitlichen Problemen, die mich seit meiner Geburt belasten“, erzählt Luise im Gespräch mit Thüringen24. „Ich habe gewaltige Probleme mit fremden Menschen und fremden Orten. Ich leide unter Verfolgungswahn und Panikattacken.“
Luise kann sich einen Alltag ohne ihren Hund in Jena nicht vorstellen
Ein „normaler“ Alltag war für Luise lange kaum vorstellbar. „Aus Eigenschutz ‚kappt‘ mein Gehirn in bestimmten Situationen das Wahrnehmungsvermögen“, erklärt die 25-Jährige. Dadurch hat sie ihre Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmen können und ist praktisch „blind“ durch die Gegend laufen.
Wegen ihrer Krankheit war Luise auch schon in Behandlung – und in der Tagesklinik sollte ihr Schicksal sich langsam wandeln. „Dort hatten wir einen Therapie-Hund“, erinnert sie sich. „Durch ihn war es mir möglich mein Umfeld wieder wahrzunehmen.“ Sechs Wochen war sie dort zur Behandlung. Danach hat man ihr geraten, dass sie sich unbedingt einen Assistenzhund für ihren Alltag besorgen sollte.
Hund in Jena wird zum Assistenzhund ausgebildet
Sie begrüßte Flóki als Welpe in ihr Leben und ließ ihn zum Assistenzhund für psychisch kranke Menschen ausbilden. Mittlerweile ist der Vierbeiner 10 Monate alt und in seiner Ausbildung auf dem besten Weg. „Seine Aufgaben sind es, mich im Alltag zu unterstützen. Das heißt, mich von A nach B zu begleiten und dafür zu sorgen, dass ich nicht wegdrifte“, so Luisa.
Besonders beim Einkaufen brauche sie Hilfe, weil sie das besonders stresst. Flóki hält ihr dabei den Rücken frei, sodass sie in Ruhe ihren Einkauf erledigen kann.
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Gerade jetzt in seiner Ausbildung ist es für Flóki wichtig, sich hundertprozentig auf seine Mama zu konzentrieren. Allerdings kam es in jüngster Vergangenheit immer wieder zu unschönen Zwischenfällen. So wurde Flóki zum Beispiel von Fremden in der Bahn ohne zu Fragen einfach so gestreichelt.
Auch wenn es sicher nicht böse gemeint ist: Fremde, die den Assistenzhunden ungefragt streicheln, stören unweigerlich sein Training und seine Konzentration. In einem Facebook-Beitrag weißt Luise deswegen darauf hin: Solange ein Assistenzhund seine Weste trägt, darf nur seine Begleitperson ihn streicheln. (bp)