- 500 Männer in Jena zum DNA-Test geladen
- Polizei hofft, wichtigen Zeugen zu finden
- Speichelprobenabgabe ist freiwillig
25 Jahre nach der Ermordung des neunjährigen Bernd Beckmann hat die Polizei in Jena Hunderte Männer zu Gentests aufgefordert. Insgesamt seien 500 Männer angeschrieben worden, die damals in der Nähe des Ortes lebten oder dorthin Verbindungen hatten, an dem der Junge zuletzt lebend gesehen wurde. Das teilte die Polizei nach dem Start einer viertägigen Speichelprobenentnahme am Mittwoch mit. Die Polizei hofft, so den anonymen Autoren eines Briefes zu finden, der nach dem Mord einging.
Moderne Analysen erlauben DNA-Abgleich
Moderne Kriminaltechnik erlaube einen Abgleich von Speichelproben mit den DNS-Abdrücken am Brief. Der Autor gebe darin wichtige Hinweise zu den Umständen des Todes von Bernd Beckmann, sagte eine Polizeisprecherin.
Bernd Beckmann aus Jena war 1993 spurlos verschwunden
Der Neunjährige aus Jena war am 6. Juli 1993 spurlos verschwunden. Zwölf Tage später entdeckten spielende Kinder seine Leiche am Saaleufer. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, hat die Staatsanwaltschaft Gera 5000 Euro ausgesetzt.
Richterliche Anordnung droht, wenn Zeuge nicht gefunden wird
Die Speichelprobe sei freiwillig, sagte die Sprecherin. Bis Mittwochmittag hätten bereits 67 Männer teilgenommen. Sollte der Zeuge nicht unter den Freiwilligen sein, könne es eine richterliche Anordnung zur Teilnahme geben. Der MDR plant eine Extra-Ausgabe der Sendung „Kripo live“ zu dem Fall am Sonntag, 19.50 Uhr.